Wien, Burgenland und Kärnten

Lockdown: Rote Länder "solidarisch" mit Salzburg und OÖ

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Doskozil rechnet mit Lockdown und appelliert an Solidarität.

Eisenstadt/Wien. Der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) geht davon aus, dass die Bundesregierung nach der Sitzung mit den Landeshauptleuten am Freitag einen bundesweiten Lockdown beschließen wird. In einem Statement gegenüber der APA verwies er Donnerstagabend einmal mehr auf die österreichweit höchste Impfquote im Burgenland, appellierte jedoch an die Solidarität.

Die Bilder aus den Intensivstationen der besonders betroffenen Bundesländer seien dramatisch. Doskozil geht daher davon aus, dass die Bundesregierung einen Lockdown beschließen wird und das Burgenland werde sich solidarisch beteiligen: "Niemand ist eine Insel, wir alle sind Österreich. Wir sind mit den anderen Bundesländern solidarisch wie sie auch mit uns", erklärte der Landeshauptmann.

Es sei jedoch klar, dass es diesmal klare Kriterien und Zielvorgaben brauche. "Der Blindflug der Bundesregierung muss ein Ende haben. Die Menschen im Land brauchen Zuverlässigkeit, Planbarkeit und eine Perspektive auf Rückkehr zur Normalität", so Doskozil.

Lockdown "solidarisch mittragen"

Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer hat um einen bundesweiten Lockdown wegen der Notlage in Oberösterreich und Salzburg gebeten. Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil hat nun offiziell erklärt, dass er das mittragen würde. Laut ÖSTERREICH-Informationen haben auch Wiens Bürgermeister Michael Ludwig und Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser bei dem Treffen der Landeshauptleute in Tirol erklärt, dass sie einen bundesweiten Lockdown "solidarisch mittragen" würden.

Ludwig: "Wir müssen jetzt alle gemeinsam handeln" 

Die Corona-Situation in Österreich ist dramatisch und das Infektionsgeschehen im Land entwickelt sich stark steigend, beschreibt auch Wiens Bürgermeister die derzeitige Corona-Situation. Wien verzeichne aktuell die niedrigste Inzidenz und sei in der Pandemie immer auf der sicheren Seite gewesen, so Ludwig. Entschieden werde stets in enger Abstimmung mit den Expertinnen und Experten. "Wir haben unsere Verantwortung immer sehr ernst genommen und evidenz-basierte Entscheidungen getroffen. Ob mit der Osterruhe in der Ostregion oder auch den verstärkten Schutzmaßnahmen über den Sommer", sagt Wiens Bürgermeister.

Zuletzt habe man mit der Erweiterung der FFP2-Maskenpflicht auf alle Innenräume sowie 2G+ in der Nachtgastronomie und bei Zusammenkünften ab 25 Personen den konsequenten Wiener Weg weiter fortgesetzt.

Ludwig: "Doch die Dynamik nimmt weiter an Fahrt auf und wir sind mit einem generellen Anstieg der Corona-Zahlen in ganz Österreich konfrontiert. Von dieser dynamischen Entwicklung kann sich kein Bundesland abkapseln. In einer solchen Situation braucht es rasch bundeseinheitliche Regelungen – damit die Spitalsinfrastruktur in ganz Österreich bestmöglich geschützt wird und eine funktionierende Gesundheitsversorgung für alle im ganzen Land sichergestellt ist. Diese Regelungen müssen ganz konsequent sein. Ziel muss sein, die Kontakte für einige Wochen massiv zu reduzieren, um damit die Infektionszahlen nachhaltig einzudämmen. Wir müssen jetzt alle gemeinsam mit Entschlossenheit handeln, denn es geht um Menschenleben!"

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