Trickserei

Lugner versucht Wähler zu bestechen

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Im Rennen um 6.000 Unterschriften greift so mancher Kandidat tief in die Trickkiste.

Societylöwe und Präsidentschaftskandidat Richard Lugner hält trotz rechtlicher Bedenken von Experten an seinem Lockangebot im Rennen um die 6.000 Unterstützungserklärungen fest. Er habe für den 5-Euro-Kinogutschein, den jeder erhält, der für ihn unterschreibt, ein Gutachten von seinem Anwalt eingeholt, sagte Lugner am Donnerstag zur APA. Experten halten die Aktion unter Umständen für strafbar.

Lugner versucht Wähler zu bestechen
© oe24

Mit diesem Flyer wirbt Lugner für seine Aktion.

Rückenwind erhält Lugner von Politikwissenschafter Hubert Sickinger. Stimmenkauf sei nur bei der Wahl selbst verboten, nicht aber im Vorfeld, erklärt er gegenüber ÖSTERREICH. In diese Richtung argumentiert Lugner ebenfalls. Es gehe nicht um Stimmen, sondern um Unterstützungserklärungen, also "um das demokratische Recht bei der Wahl überhaupt antreten zu dürfen", so Lugner. Andere würden deutlich mehr Geld für Unterstützungserklärungen ausgeben. Er verweist auf die ÖVP. Laut "profil" und "Heute" soll in den Wiener Bezirken Leopoldstadt und Brigittenau derjenige, der die meisten Unterstützungserklärungen für ÖVP-Kandidat Andreas Khol sammelt, einen 400-Euro-Reisegutschein erhalten.

Lugner, der eingesteht, bei den 6.000 Unterschriften "unter dem Plansoll" zu sein, hatte am Dienstag auf Facebook ein Lockangebot veröffentlicht. "Kommt zu uns in die Lugner City, bringt eure unterschriebene und beglaubigte Unterstützungserklärung vorbei und bekommt als Dankeschön einen Kino-Gutschein!" Lugner Nachsatz auf "Vice": "Es ist nämlich nicht sicher, ob wir das schaffen".

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