Im Zentrum stehen der untergetauchte Ex-Wirecard-Manager und Russland-Connections.
Wien/Moskau. Glaubt man Geheimdienst-Kreisen, dann könnte der flüchtige Ex-Wirecard-Manager Jan Marsalek in der Nähe von Moskau untergetaucht sein. Immerhin soll es „Connections“ zwischen ihm „und dem GRU, dem russischen Geheimdienst geben“.
Aber Marsalek hatte offenbar auch Kontakte zu österreichischen Nachrichtendienstkreisen. Einerseits im BVT (Bundesamt für Verfassungsschutz), aber auch im Militärgeheimdienst – so die Vermutung von Ermittlern.
Die ÖSTERREICH-Story – Marsalek hatte ein streng geheimes Dokument mit der Formel des Nervengifts Nowitschok, auf dem sich ein Barcode befand, der belegt, dass es nur aus Österreich stammen könne – zieht immer größere Kreise.
Das Dokument lag schließlich streng gesichert nur im Verteidigungs-, Außen- und Wirtschaftsministerium. Alle drei Ministerien haben eine Sachverhaltsdarstellung an das Justizministerium geschickt und ermitteln auch intern.
Geprüft wird nun auch, ob Marsalek – der ab 2017 Kontakte zum Verteidigungsressort hatte – weitere Geheiminfos aus Kreisen im HNA und im Abwehramt erhalten haben könnte.
Ex-BVT-Beamte sollen Link zu Marsalek haben
BVT-Affäre. Auch im BVT bereitet man, wie berichtet, eine Sachverhaltsdarstellung wegen der mutmaßlichen Weitergabe von sensiblen Daten an Marsalek vor. Eine eigene Soko prüft mögliche Maulwürfe. Zwei einstige BVT-Beamte sollen jedenfalls Vorträge im Wirecard-Institut in München gehalten haben und auch sonst Kontakte gehalten haben. Aus einem Mail-Verkehr geht aber auch hervor, dass ein Mitarbeiter aus dem Kabinett von Ex-FPÖ-Innenminister Herbert Kickl Kontakte zum untergetauchten Herrn Marsalek hatte.
Noch, weiß man nicht, wie konkret Marsalek zum geheimen Nervengift-Papier und anderen Leaks gekommen ist, nur seine Kontakte waren weitreichend.