Nach oe24.TV-Interview

Maskenpause: Rendi-Wagner attackiert Schramböck

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Die SPÖ-Chefin attestiert der Regierung ein "unwürdiges Schauspiel"

SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner hat am Dienstag ihre Forderung nach einer Maskenpause in Berufen mit Maskenpflicht erneuert und dabei scharf auf die ablehnende Haltung von Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) reagiert. "Frau Schramböck, haben Sie schon einmal acht Stunden lang bei über 30 Grad mit Maske gearbeitet?", fragte die SPÖ-Vorsitzende in Richtung der Ministerin.
 
Das Vorgehen der Bundesregierung zur geforderten Maskenpause nannte Rendi-Wagner ein "unwürdiges Schauspiel". Für die Parteichefin ist die Pause - alle zwei Stunden für 15 Minuten - "das Mindeste, was wir den Menschen, die auch in der Coronakrise tagtäglich für uns alle in den Supermärkten, im Tourismus oder in Postfilialen vollen Einsatz zeigen, zugestehen müssen".
 

Unternehmen nicht weiter belasten

Schramböck hatte am Montagabend im Interview auf oe24.tv gesagt, sie verstehe die Bedenken von Wirtschaft und Handel. "Was ich sehe ist, dass wir die Unternehmen nicht belasten dürfen in der jetzigen Zeit", zeigte sich die Ministerin ablehnend gegenüber der Forderung von SPÖ und Gewerkschaft. Es sei eine "Unzeit", das jetzt zu verlangen, so Schramböck. Dasselbe gelte auch für die 4-Tage-Woche, erteilte sie gleich der nächsten Forderung eine Abfuhr. Ihr sei es in erster Linie wichtig, die Unternehmen in der jetzigen Zeit nicht noch mehr zu belasten, sagte Schramböck.
 
Video zum Thema: Fellner! LIVE: Margarete Schramböck im Interview
 
Rendi-Wagner sieht in der "reflexartigen Ablehnung der Bundesregierung" hingegen eine "Verachtung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die unter schwierigen Umständen für uns alle ihren Dienst versehen", teilte sie am Dienstag gegenüber der APA mit. "Die Regierungsmitglieder schieben sich die Verantwortung gegenseitig zu, vom Gesundheitsminister zur Arbeitsministerin und wieder retour und schließlich hin zu den Sozialpartnern", kritisierte sie und nannte das Ganze ein "unwürdiges Schauspiel". Auch Schramböck sagte am Montag, sie sehe die Verantwortung für eine eventuelle Maskenpause bei den Sozialpartnern. Diese hätten während der Coronkrise bereits gute Regelungen gefunden, meinte sie.
 
"Es kann nicht sein, dass sich in dieser Bundesregierung niemand für den Schutz der hart arbeitenden Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zuständig fühlt", reagierte Rendi-Wagner am Dienstag verärgert und kündigte an, die SPÖ werde einen entsprechenden Antrag für eine gesetzliche Maskenpause im Nationalrat einbringen.
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