Schlechter als je zuvor

Matura-Pleite: So viele Schüler sind heuer durchgefallen

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Die Wut bei den Schülern ist groß. Die Zentralmatura müsse weg, fordern Eltern. 

Wien. Schock über die schriftliche Matura! Sie soll schlechter ausgefallen sein als je zuvor. Zahlen sind durchgesickert, wonach ein Fünftel aller Schüler einen Fleck in der schriftlichen Matura ausgefasst hat: Nicht genügend. Zu Redaktionsschluss waren die genauen Zahlen aus dem Bildungsministerium noch nicht eingetroffen, aber die ersten Meldungen verheißen nichts Gutes.

»Minister muss Schule komplett neu denken«

Obwohl etwa bei Mathematik die Jahresnote angerechnet wird – wer einen Dreier im Jahreszeugnis hat, muss bei der schriftlichen Matura nur 30 % erreichen, um es zu schaffen – war das oft nicht möglich. Ausbügeln können die Schüler das noch mit den Kompensationsprüfungen im Juni. Aber die Wut über das System ist groß.

Elternvertreterin Evelyn Kometter führt im Gespräch mit ÖSTERREICH Gründe für das Matura-Fiasko an: „Es ist zum einen die Corona-Zeit: In den letzten drei Jahren haben die Schüler keinen geregelten Unterricht erhalten.“ Zum anderen schade der große Lehrermangel – laut Kometter bis zu 40 % –, welcher „überall spürbar“ sei.

Die Elternvertreterin fordert: „Der Bildungsminister muss die Schule komplett neu denken und jetzt einen Erneuerungs­dialog starten. Jetzt wird es immer nur schlimmer.“
Abschaffen. Der frühere Schülervertreter Mati Randow (18) möchte die Zentralmatura ganz abschaffen (siehe rechts). Der ehemalige Lehrer und Bildungsexperte Daniel Landau sieht die Abschlussprüfung als „Erfolgserlebnis“, fordert aber Änderungen: „Warum etwa muss jeder immer noch schriftlich (!) maturieren?“

Landau ist für eine generelle Abschlussprüfung nach der Pflichtschule, wo 15-Jährige in Kulturtechniken wie Lesen, Schreiben, Rechnen geprüft werden. (bra) 

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