Nach Enthüllung über Vergangenheit und unwahre Darstellungen ist sogar ein Drittel der FP-Wähler für Rücktritt Straches als Klubobmann
Die große Mehrheit der Österreicher fordert klare Konsequenzen, nachdem FPÖ-Obmann HC Strache vorige Woche vor Gericht eindeutig der Teilnahme an Neonazi-Veranstaltungen und unwahrer Darstellung seiner Vergangenheit überführt wurde. Dies ergibt eine aktuelle Gallup-Umfrage im Auftrag von ÖSTERREICH.
70% für Rücktritt
So sagen 70 % aller Wähler, Strache
sei als Klubobmann einer Parlamentspartei nicht mehr tragbar. 60 % sprechen
sich klar für seinen Rücktritt als FPÖ-Klubobmann aus - nur mehr 25 % halten
einen Strache-Rücktritt nicht für nötig. Sogar 34 % der FPÖ-Wähler sind für
den Strache-Rücktritt, nur 55 % halten noch zum Obmann.
Absturz
In der Sonntagsfrage stürzt die FPÖ auf unter 10
Prozentpunkte ab, erreicht nur mehr 9 %. Die ÖVP liegt mit 37 % weiter knapp
vor der SPÖ (36 %) Aber: Nur mehr 27 % der Österreicher sind mit der Arbeit
der Großen Koalition noch zufrieden.
Pelinka sieht "FPÖ außerhalb des Verfassungsbogens"
Der
bekannte Politologe Anton Pelinka kommentierte im ÖSTERREICH- Interview die
Erklärungen von FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache zu dessen Kontakten zur
neonazistischen Wiking-Jugend: "Er streitet ab, solange es etwas
abzustreiten gibt. Wenn das nicht mehr geht, gibt er scheibchenweise etwas
zu. Das ist das Verhalten eines kleinen Kindes, das beim Kuchen-Naschen
ertappt wird", analysiert Pelinka. Dass die FPÖ aus der umstrittenen
Vergangenheit Straches keine Konsequenzen ziehe, "deutet darauf hin,
dass die Partei eher außerhalb des Verfassungsbogens zu sehen ist".
Von Bundeskanzler Alfred Gusenbauer (SPÖ) wünscht sich Politologe Pelinka eine Klarstellung zum künftigen Umgang mit der FPÖ: "Ich würde mir eine klare Sprache erwarten, dass sich Strache nicht mehr im Verfassungsbogen befindet. Die FPÖ sollte aus allen Bündnisnüberlegungen ausscheiden - außer sie trennt sich von ihrem Parteichef."