Das sagt ÖSTERREICH

Beschämender Umgang mit Rendi-Wagner

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Das sagt ÖSTERREICH – ein Kommentar von Politik-Chefredakteurin Isabelle Daniel zum Abgang von SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner.

Stillos. Während sich Pamela Rendi-Wagner stilvoll verabschiedet hat, ist der Umgang ihrer Partei mit ihr auch nach ihrer Niederlage beschämend.
Dass der SPÖ diese Stillosigkeit – ihr lautes Schweigen – nicht einmal aufzufallen scheint, zeigt vielleicht doch, wie schwer sich diese Partei mit Frauen und Quereinsteigerinnen tut.

Die Trümmerfrau spielen – das war sowohl nach Christian Kerns überstürztem Abgang 2018 als auch nach der verlorenen Wahl 2019, als kein Mann übernehmen wollte, der Fall – dafür war sie gut. Aber Unterstützung? Ja, Rendi-Wagner hat Fehler gemacht – sie hat kein Schattenkabinett aufgebaut, sie hätte sich früher zurückziehen sollen – aber ihr alleine die Schuld für dieses rote Trauerspiel zu geben, ist sowohl inhaltlich als auch menschlich falsch.

Die SPÖ gab ihr nie eine echte Chance

Genossen. Die SPÖ hatte ihr nie eine echte Chance gegeben. Jahrelang hatten (fast) alle zugeschaut, wie sie von roten Männerbünden im Burgenland, Niederösterreich und der Steiermark gedemüdigt, verunsichert und ruiniert wurde. Wer kann sich entwickeln, wenn er 80 Prozent seiner Zeit gegen Intrigen kämpft? Nein, die SPÖ ist nicht nur, weil sie eine Frau ist, schlecht mit ihr umgegangen. Für die erste Frau an der Spitze war die SPÖ trotzdem immer noch nicht reif.

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