Bohrn-Mena

Die Flaschen-Partei Österreich

Ein Kommentar von Sebastian Bohrn Mena.

Gott sei Dank gibt es die FPÖ, die sich der wirklich wichtigen Themen annimmt. Das „tägliche Leid“ der Menschen in Österreich wolle sie beenden, lese ich in der Zeitung. Also geht’s endlich der Kinderarmut an den Kragen? Wird die Altersarmut bei Frauen angegangen? Will die FPÖ jetzt doch Frauenhäuser unterstützen? Wirft sie endlich die Rechtsextremen aus ihren Reihen? Nein, weit gefehlt: Es geht um die Flaschen.

Das „tägliche Leid“ sieht die FPÖ nämlich beim Pfand. So wie sie in Corona eine „Diktatur“ erkannt hat, entlarvt sie jetzt ein neues staatliches Terror-Regime, gegen das sie ankämpfen muss. Und zwar mittels einer Petition. Die Menschen in Österreich sollen also online unterschreiben, damit der Pfand-Wahn endet und die große Freiheit wieder anbricht.

Wir erinnern uns: Vor den Pfandflaschen war unser Land bekanntlich frei von allen Sorgen. Folgerichtig fokussiert sich die Flaschen-Partei Österreich nun auf dieses zentrale Thema. Ob die per Onlinevoting herbeigeführte Befreiung vom Flaschenpfand dem Anti-Pfanden Herbert Kickl die Kanzlerschaft bringen wird? Vermutlich. Aber im Ernst: Wer diese Truppe jetzt noch ernst nimmt, dem ist nicht mehr zu helfen.

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