Ein Kommentar von Politik-Chefredakteurin Isabelle Daniel.
"Danke, dass Du unsere Kinder heim gebracht hast", stand auf dem Strand von Tel Aviv als Donald Trump mit der Air Force One drüber flog. Der US-Präsident ist der Held des kleinen Staates – das wird ihm niemand mehr nehmen können. Er – und sein Schwiegersohn Jared Kushner – haben geschafft, was weder UNO, noch EU auch nur in Ansätzen zustande gebracht hatten: Sie haben die noch lebenden israelischen Geiseln nachhause gebracht.
Aber: Das goldene Zeitalter, das Trump angesichts seiner diplomatischen Sternstunde für den Nahen Osten angebrochen sieht, ist trotzdem weit entfernt. Die Hamas – eine radikal islamistische Ideologie kann nicht besiegt werden – ist nicht ausgelöscht. Ihr Hass, ihr Fanatismus und auch ihr Terror leben weiter.
Die USA und die arabischen Staaten müssen diesmal sicherstellen, dass die Milliarden an Hilfsgeldern für den nötigen Wiederaufbau des Gazastreifens nicht wieder in Terror-Tunnel fließen und Israel und Europa weiter bedrohen. In Israel wiederum – nach wie vor die einzige Demokratie der Region – wird jetzt die Aufarbeitung vom Sicherheitsfiasko 7. Oktober 2023 bis zum jetzt hoffentlich wirklich beendeten Krieg, und die kollektive Heilung starten.