Politik-Insider

Neue Konkurrenz für ÖVP, SPÖ, Neos & FPÖ

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In mehreren Parteien blickt man jetzt besorgt auf mögliche neue Parteien.

Konkurrenz. Seine Wähler dürften zwar enttäuscht sein, dass Dominik Wlazny – alias Marco Pogo – nicht über zehn Prozent geschafft hat. In SPÖ, bei Grünen und Neos schaut man aber durchaus mit gemischten Gefühlen auf sein Ergebnis bei der gestrigen Hofburg-Wahl.

„Als Bundespräsidentenkandidaten hat man ihn ja nicht wirklich ernst genommen. Bei Nationalratswahlen hätte er durchaus mehr Chancen“, sagt ein erfahrener Wahlstratege. Das könnte vor allem Neos, SPÖ und auch Grüne treffen, deren Wähler am ehesten zu Wlazny tendieren. In der ÖVP wiederum hofft man freilich, dass Wlazny mit seiner Bierpartei auch bei Nationalratswahlen antreten und dann „der SPÖ Platz eins kosten“ könnte.

Wallentin spricht einstige Kurz-Wähler an

VP-Poker. Aber: Auch der ÖVP dürfte am gestrigen Wahltag eine mögliche Konkurrenz erwachsen sein: Tassilo Wallentin. Der Anwalt hat mit einem reinen Medienwahlkampf – er ging nicht auf echte Wahlkampftour und stieg als Letzter in den Wahlkampf ein – immerhin auch einen kleinen Wahlerfolg erzielt.

Er dürfte einige Wähler, die früher mit Ex-VP-Chef Sebastian Kurz sympathisiert hatten, angesprochen haben und könnte damit zu einem Problem für die ÖVP werden, falls er bei der nächsten Nationalratswahl antreten würde.

Aber Wallentin kann auch freiheitliche Wähler ansprechen, die den derzeit radikalen Kurs der Partei nicht goutieren.

Blaue. Ex-BZÖ-Boss Gerald Grosz wiederum konnte zwar nicht in die Nähe von FPÖ-Kandidat Walter Rosenkranz kommen, aber zumindest einige Prozentpunkte würde auch er der FPÖ bei Nationalratswahlen wegnehmen. Hier gilt aber als wahrscheinlicher, dass FPÖ-Chef Herbert Kickl versuchen wird, Grosz wieder in irgendeiner Form in die FPÖ einzubeziehen.

Er selbst dementiert jedenfalls jegliches Interesse an einem Comeback im Nationalrat.

Zumindest eine Frage dürfte aber in der FPÖ geklärt sein: Die Impfgegner-Partei MFG dürfte nicht mehr ziehen.

Kickl hatte die längste Zeit Angst vor der MFG und deren Chef Michael Brunner. Mit dem gestrigen Wahlabend sollte das wohl vorbei sein.

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