Meinung am Weekend

Problem für Image der EU

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Ein Kommentar von Sebastian Bohrn Mena.

Säckeweise Bargeld also. Es ist nicht so, als hätten wir nicht alle gewusst, dass staatliche und private Lobbyisten unglaublichen Einfluss auf die EU-Politik nehmen. Aber dass sie den Politikern sprichwörtlich das Geld nachschmeißen und diese das auch säckeweise in bar dankbar annehmen, das versetzt einen dann doch ins Staunen. Der gigantische Korruptionsskandal rund um die griechische EU-Parlaments-Vizepräsidentin ist auch deswegen so fatal, weil damit die einzige EU-Institution beschädigt wird, die noch so was wie ein gutes Image hatte. Die direkt vom Volk gewählten EU-Abgeordneten sind der Motor für positiven Wandel und haben sich verlässlich auf die Seite der Bürgerinnen und Bürger gestellt. Wenn jetzt ­ersichtlich wird, dass manche von ihnen sich so plump für Profitinteressen haben einspannen lassen, dann bekommt die gesamte EU ein Problem. Nicht, weil diese Korruption nicht auch in Österreich bekannt wäre, sondern weil die Europäische Union ohnehin in einer Vertrauenskrise steckt. Man kann nur hoffen, dass dieser Fall dazu führt, dass eine tiefgreifende Reform durchgeführt wird. Ich bin der Meinung, dass wir die Europäische Union brauchen – aber anders!

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