Sonst kommen Streiks

Metaller-KV: Gewerkschafter stellen Ultimatum

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Am Dienstag beschloss der ÖGB die Streikfreigabe in der Causa. 

Nach dem gescheiterten 16-stündigen Verhandlungsmarathon in der 5. Kollektivvertragsrunde der Metalltechnischen Industrie haben sich die verhandelnden Gewerkschaften PRO-GE und GPA-djp am Dienstagvormittag eine Streikfreigabe vom Österreichischen Gewerkschaftsbund (ÖGB) geholt. Die Arbeitnehmerverhandler haben den Arbeitgebern nun ein Ultimatum bis Montagabend für eine Einigung gestellt.
 
Ohne Abschluss sind gewerkschaftliche Kampfmaßnahmen ab Dienstag, 14. November, geplant. In den nächsten Tagen stehen Betriebsversammlungen am Programm, wo die konkreten Kampfmaßnahmen beschlossen werden sollen. Details zu den möglichen Maßnahmen wollte man am Dienstag vorerst nicht bekannt geben. Die Arbeitgeber hatten zuletzt ein Plus von 2,5 Prozent angeboten, die Gewerkschaften blieben bei ihrer Forderung nach einem Zuwachs von 4 Prozent.
 
Der Vorstand des Gewerkschaftsbundes habe die Freigabe von Kampfmaßnahmen einstimmig beschlossen, sagte ÖGB-Präsident Erich Foglar am Dienstag vor Journalisten in Wien. In der fünften Metaller-Verhandlungsrunde habe es "kein ausreichend, akzeptables Ergebnis" gegeben. Für Foglar ist die Forderung der Gewerkschaft berechtigt, weil es derzeit eine "außerordentlich gute Wirtschaftslage" gebe, die Auslastung in der Metallindustrie "sehr" gut sei und hohe Dividenden an die Aktionäre ausgeschüttet werden. "In Zeiten, wo es gut geht" brauche es "einen kräftigen Reallohnzuwachs", betonte Foglar. In wirtschaftlich besseren Zeiten müsse es einen höheren Zuwachs geben als in schlechten Zeiten. Mit Kampfmaßnahmen werde man vonseiten der Gewerkschaft aber "wie immer äußerst sorgfältig umgehen".
 
Für den ÖGB-Präsidenten ist der Verhandlungsabbruch bei den Kollektivvertragsverhandlungen in der Metalltechnischen Industrie "noch lange nicht eine Beschädigung der Sozialpartnerschaft". Es sei "immer wieder zu Auseinandersetzungen gekommen", etwa im Jahr 2011.
 
Die verhandelnden Gewerkschaften PRO-GE und GPA-djp rechnen mit weiteren Gesprächen mit den Arbeitgebern in den nächsten Tagen. Für PRO-GE-Chef Rainer Wimmer muss beim Abschluss auf jeden Fall ein 3er vor dem Komma stehen. Das derzeitige Angebot der Arbeitgeber mit 2,5 Prozent Lohnplus entspreche "nicht der wirtschaftlichen Realität". Für GPA-Chefverhandler Karl Dürtscher müssten die Arbeitnehmer "ihren gerechten Anteil vom Ergebnis bekommen".
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