ÖSTERREICH traf den Justizminister nach seiner Blutvergiftung zum Interview.
Der Justizminister Josef Moser musste wegen einer Blutvergiftung im Krankenhaus behandelt werden. Nun meldet sich der VP-Minister zurück, achtet aber besser auf sich zu achten und will sich mehr Zeit für sich gönnen - zumindest am Wochenende. ÖSTERREICH hat mit Moser ein ausführliches Interview geführt.
Moser im Talk mit ÖSTERREICH
ÖSTERREICH: Sie haben eine Blutvergiftung überstanden. Wie geht es Ihnen?
Josef Moser: Sehr gut, ich bin ja wiederhergestellt.
ÖSTERREICH: Kein Fieber und keine Nachwirkungen?
Moser: Vielleicht Kreislaufprobleme, die hat man aber automatisch nach so einer Krankheit. Es geht mir sehr gut.
ÖSTERREICH: Bevor Sie ins Spital gekommen sind, war von Ihrem Rücktritt die Rede, da es ja Widerstände gegen Ihre Reformbestrebungen gab. Ist das vom Tisch?
Moser: Ich habe immer gesagt, dass ich da bin, um Reformen zu machen. Und das tue ich mit Leidenschaft. Und solange ich die Chance dazu habe. Wie Sie am Freitag gesehen haben, sind wir gerade dabei, Österreich neu zu bauen, das Land bürgernäher und gleichzeitig auch transparenter zu machen. Es ist mir wirklich eine Freude, das jetzt umzusetzen.
ÖSTERREICH: Aber Sie beginnen gerade mit Reformen, bei denen Sie allen möglichen Gruppen auf die Zehen steigen werden. Rechnen Sie da mit Widerstand und schreckt Sie dieser Widerstand?
Moser: Es gibt immer Widerstände, wenn man etwas verändern will, das ist ja überhaupt keine Frage. Unsere Aufgabe ist es jetzt, möglichst viele mit Zahlen und Fakten zu überzeugen, damit sie notwendige Reformen mittragen können.
ÖSTERREICH: Zurück zum Krankheitsthema: Auch Außenministerin Kneissl ist erkrankt. Der Finanzminister war nicht dienstfähig. Neigen Politiker dazu, Krankheiten zu übertauchen und sich zu übernehmen?
Moser: Die meisten Politiker haben halt die Eigenschaft, dass sie ihre Arbeit sehr ernst nehmen. Das gilt für diese Regierung ganz besonders. Denn sie hat sich zum Ziel gesetzt, Österreich zu verändern. Da setzt man sich eben auch persönlich vollkommen für seine Ziele ein. Da muss man schon schauen, dass man die richtige Balance findet, um sich selbst körperlich zu stärken. Das heißt: Man muss sich auch genügend Freizeit nehmen.
ÖSTERREICH: Haben Sie sich zu wenig Freizeit gegönnt?
Moser: Ich habe in der Vergangenheit von 6 Uhr früh bis 23 Uhr abends gearbeitet. Das galt leider auch für das Wochenende. Ich habe mir jetzt vorgenommen, mir zumindest am Wochenende mehr Zeit für mich selber zu nehmen.Günther Schröder