Keine Neuwahl

Moscheen: IGGÖ-Chef Olgun bleibt im Amt

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Schurarat beschloss Einleitung eines 'Reformprozesses' in der Glaubensgemeinschaft.

Der im Zuge der Moscheenschließungen intern unter Beschuss geratene Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft (IGGÖ), Ibrahim Olgun, bleibt im Amt. Bei der außerordentlichen Sitzung des Schurarates Samstagnachmittag wurde dem Neuwahlantrag von Kritikern nicht stattgegeben. Stattdessen sei ein "umfassender Reformprozess" in der IGGÖ eingeleitet worden, hieß es in einer Aussendung.

Nach der vorübergehenden Schließung von Moscheen durch die Regierung war Olgun von Gegnern in der IGGÖ, wie etwa IGGÖ-Vizepräsident Abdi Tasdögen, angegriffen worden. Ihm wurde etwa vorgeworfen, Mitschuld an der Situation zu tragen. Schurarats-Vorsitzender Ümit Vural stellte einen Antrag auf Neuwahl in der Glaubensgemeinschaft. Regulär endet die Periode erst in drei Jahren. Olgun bekräftigte, weitermachen zu wollen.

Kompromiss gefunden

Bei der außerordentlichen Sitzung des Rates, der sozusagen das Parlament der IGGÖ darstellt, wurde nun ein Kompromiss gefunden. Die Strukturen der IGGÖ würden "den Herausforderungen der Zeit" angepasst, hieß es danach. Hierfür wird eigens eine Kommission eingerichtet. "Die IGGÖ und ihre Organe gehen aus diesem Treffen gestärkt und in Eintracht heraus", meinte Olgun nach der Sitzung.

Die Vorgehensweise der Regierung stelle einen "besorgniserregenden Bruch" mit der bewährten Linie der österreichischen Politik im Umgang mit Muslimen dar, meinte Schurarats-Vorsitzender Vural nach der Sitzung. "Gleichsam wurden wir in den vergangenen Wochen Zeuge, wie leicht das neue Islamgesetz sich für populistische Zwecke instrumentalisieren lässt." Die IGGÖ werde in Zukunft allen Versuchen, die Muslime des Landes zu stigmatisieren, entschieden entgegentreten.

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