Innenministerin Fekter erklärt im Interview, warum sie auch Strafen für 13-Jährige will
ÖSTERREICH: 30 Prozent Anstieg bei Kinder-Kriminalität. Was
werden Sie tun?
Maria Fekter: Wenn Strafunmündige unter 14 Jahren
derzeit kriminell werden, passiert gar nichts. Das ist der falsche Weg. Man
muss diesen Kindern beibringen, dass sie Gesetze verletzt haben, ihr
Bewusstsein schärfen. Deshalb kann ich mir eine Herabsetzung der
Strafmündigkeit vorstellen.
ÖSTERREICH: Wie soll das
konkret aussehen?
Fekter: Etwa verpflichtende Entschuldigung beim
Opfer oder bei Vandalismus gemeinnützige Arbeit. Das soll der Staatsanwalt
anordnen. Ich bin zwar dagegen, dass Kinder unter 14 Jahren vor Gericht
landen oder im Gefängnis. Aber wir müssen kriminellen Kids schon zeigen: Wir
beobachten euch, wenn ihr euch nicht benehmt, gibt es Maßnahmen.
ÖSTERREICH:
Ab welchem Alter soll das möglich sein?
Fekter: Ich habe
kein Problem, wenn man 13-Jährige einbindet. Wenn sich in der Pubertät
kriminelle Energie verfestigt, muss der Staat ein Zeichen setzen.
ÖSTERREICH:
Es gibt den Vorschlag von Gefängnisbesuchen zur Abschreckung.
Fekter:
Als therapeutischer Vorschlag, aber nicht verpflichtend! Durch solche
Maßnahmen sehen sie, wo man landen kann.
ÖSTERREICH:
Sie sind für Videoüberwachung an Schulen, die derzeit rechtlich unmöglich
ist ...
Fekter: Wenn Eltern und Lehrer einer Schule das wollen,
muss Videoüberwachung möglich sein. Das ist eine Lücke im Gesetz, die
geändert werden muss.