Er zieht ins Kurz-Büro

Nehammer: Party-Verbot für neuen Kanzler

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Pfeifkonzert statt Sektempfang; Blitzangelobung und Mahnung vom Präsidenten. 

Wien. Karl Nehammer sagte in seiner ersten Rede als Bundeskanzler: „Die Spaltung schadet uns allen. Ich will auf die Menschen zugehen und ihnen zuhören.“ Zu hören bekam er zuerst ein Pfeifkonzert. Mit Polizeischutz (WEGA)hatten sich Nehammer und die neuen Minister den Weg zur Angelobung bei Bundespräsident Alexander Van der Bellen gebahnt.
Mahnende Worte. Van der Bellen führte eine Blitz­angelobung durch, wegen Corona gab es keinen Sektempfang im Jagdzimmer und es durften fast keine Familienmitglieder mit. Dafür johlten Impfgegner vor der Hofburg. Van der Bellen wünschte sich „intern gut abgestimmte und gemeinsame Kommuni­kation nach außen“.

Nehammer begrüßt sein Team mit Schulterklopfen

Neuer Kanzler. Karl Nehammer sagte um 13.06 Uhr: „Ich gelobe.“ Nach ihm wurden fünf weitere ÖVP-Mitglieder angelobt. Der neue Innenminister Gerhard Karner, der langhaarige Bildungsminister Martin Polaschek (er sagte als Einziger: „Ich gelobe und verspreche“), der bisherige Bundeskanzler Alexander Schallenberg wurde wieder Außenminister („Ich habe das Kanzleramt nie gewünscht, aber als Dienst für die Republik übernommen“), Magnus Brunner wurde Finanzminister und JVP-Chefin Claudia Plakolm wurde Staatssekretärin, zuständig für Jugendagenden. Mit einem Schulterklopfen hieß Nehammer jeden in seinem Team willkommen.


Kanzleramt. Um 14 Uhr hielt Nehammer die erste Rede als Kanzler. Ab jetzt will er Österreich einen und das Coronavirus besiegen. Am Donnerstag präsentiert sich die neue Regierung dem Nationalrat. Auch das wird keine Party.

Nehammers erste Rede: "Land aus Lockdown führen"

Nach seiner Angelobung hielt Nehammer im Bundeskanzleramt eine Blitzrede.
In vier Minuten dankte Karl Nehammer seinen Vorgängern Schallenberg und Kurz sowie Vizekanzler Werner Kogler, mit dem er „vertrauensvolle Gespräche“ geführt habe. Interviews wollte er keine geben, sondern „gleich ins Arbeiten kommen“. Er sagte: „Das Virus belastet die Menschen schon zu lange.“ Deshalb will er jetzt „mit Experten, Gesundheitsminister und Opposition vorbereiten, wie wir das Land aus dem Lockdown führen können“. 

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