Athen: Migranten haben Feuer in Lager gelegt

Nehammer zu Feuer in Moria: "Hilfsbereitschaft mit Füßen getreten"

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''Wer unsere Hilfsbereitschaft mit Füßen tritt, kann nicht mit Schutz in Europa rechnen'', so der Innenminister.

Lesbos/Athen/Wien. Laut griechischer Regierung haben Migranten den Großbrand im Camp Moria selbst gelegt. "Das Feuer wurde von Menschen gelegt, die Asyl beantragt haben - als Reaktion auf die wegen des Coronavirus verhängte Quarantäne (in Moria)", sagte der Sprecher der konservativen Regierung, Stelios Petsas, am Donnerstag. Es handle sich um Menschen, die "ihr Gastland nicht respektieren", so Petsas.

Mit solchen Aktionen jedoch torpedierten diese Menschen jede Lösung. "Wir sagen es ihnen klipp und klar: Sie werden nicht wegen des Feuers die Insel verlassen. Das können sie vergessen." Gelungen sei den Brandstiftern lediglich, Tausende Menschen - darunter Familien- obdachlos zu machen, kritisierte Petsas.

Nehammer zu Feuer in Moria: "Hilfsbereitschaft mit Füßen getreten"

Innenminister Nehammer reagiert gegenüber oe24 auf die Meldung der Brandstiftung in Moria: "Wir können es als Europa nicht akzeptieren, wenn einige Migranten bewusst in Lagern Feuer legen und damit Menschenleben in Gefahr bringen. Wir leisten in Österreich und in Europa unglaubliches in der Bewältigung der Migrationslage. Die griechischen Sicherheitsbehörden tun alles, um den Menschen zu helfen. Gewaltbereite Migranten dürfen jedoch keine Zukunftschance in Europa haben. Wer unsere Hilfsbereitschaft mit Füßen tritt, kann nicht mit Schutz in Europa rechnen", so der Innenminister. Nehammer weist darauf hin, dass Österreich alleine heuer bereits mehr als 5000 Frauen und Kindern Schutz gewährt habe.

Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) hatte schon am Mittwoch Brandstiftung in Moria durch Geflüchtete vermutet. "Gewaltbereite Migranten haben keine Chance auf Asyl in Europa", hatte er erklärt.
 
Athen will unterdessen in den nächsten Tagen 19.000 Coronatests auf Lesbos durchführen, teilte der Regierungssprecher weiter mit. Die Angst eines unkontrollierbaren Virusausbruchs ist groß: 35 Migranten sind positiv auf das Virus getestet worden, doch infolge des Großbrandes sind sie nicht mehr alle ausfindig zu machen und könnten andere Menschen anstecken. Die Polizei habe nur acht von ihnen aufgreifen können, teilte die Regierung mit.
 
Das griechische Fernsehen (ERT) zeigte am Donnerstag erneut Bilder von Menschen, die am Straßenrand lagen und auf Hilfe warteten. Einige Menschen übernachteten auf einem Friedhof. Humanitäre Organisationen und die Behörden planten am Donnerstag Essen und Wasser zu den Menschen zu bringen, hieß es.
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