Ednan Aslan: Erste Studie „harmlos“ gegenüber weiteren Ergebnissen.
Der Verfasser der umstrittenen Studie über Islam-Kindergärten, Ednan Aslan, hat für die Ergebnisse der zweiten Studie zum Thema Radikalisierung – die erste bezeichnet er als Pilot-Studie – ein heftiges Resümee angekündigt. Die Pilot-Studie sei „noch harmlos“ gegenüber der vor der Veröffentlichung stehenden zweiten Studie. Auf Twitter postete Ednan Aslan:
Ja, Zeit war knapp, aber für eine Pilotstudie vertretbar. Durch die 2. Studie stelle ich fest, dass unsere 1. P-Studie noch harmlos war.
— Ednan Aslan (@ednanaslan) 30. Juli 2017
Aslan-Mitarbeiter wehren sich gegen Vorwürfe von außen
Die Mitarbeiter von Aslan am Institut für Islamisch-Theologische Studien wehren sich gegen Vorwürfe im Zusammenhang mit der umstrittenen Kindergarten-Studie. "Wir arbeiteten und arbeiten am Institut frei von jeglichem Einfluss", hieß es in einer Stellungnahme am Montag. Inhaltlich gab es keine Stellungnahme, man vertraue auf die objektive Prüfung durch eine Kommission der Universität Wien.
Unterzeichnet wurde die Stellungnahme von 14 aktuellen sowie ehemaligen Mitarbeitern des Instituts, an dem Aslan als Leiter der Abteilung Islamische Religionspädagogik beschäftigt ist. Die "verzerrte Darstellung" schade nicht nur dem Ruf der Einrichtung, "sondern auch uns persönlich und unserer Arbeit an anderen Projekten", heißt es darin. Auch die von einem ehemaligen Mitarbeiter erhobenen Vorwürfe zur wissenschaftlichen Arbeitsweise wies man zurück.
Uni Wien beauftragt externe Prüfung von Studie
Die Ombudsstelle der Universität Wien empfiehlt eine externe Prüfung durch die Österreichische Agentur für wissenschaftliche Integrität (OeAWI). Dies soll eine objektive Beurteilung gewährleisten, teilte die Uni mit. Die Ombudsstelle soll prüfen, ob der Studienautor sich durch den Auftraggeber - das Außenministerium - beeinflussen ließ. Es sei untersucht worden, "ob differenziertere Darstellungen in zugespitzte Formulierungen umgeschrieben wurden, ohne hierfür zusätzliche empirische Analysen beizubringen", heißt es in einer Mitteilung auf der Homepage der Uni.
Nach Abschluss der Vorerhebungen hat die Ombudsstelle noch keine Entscheidung getroffen, ob sich Aslan bei der Studie durch den Auftraggeber beeinflussen ließ und dadurch die Grundsätze der guten wissenschaftlichen Praxis verletzt hat.