Brisantes Gutachten

oe24 hat den geheimen Pilnacek-Akt: Neue Fotos zeigen seine letzten Spuren

oe24 hat den kompletten Akt zum Todesfall Christian Pilnacek. Fotos und Gutachten zeigen, dass Pilnacek selbst zum Ufer der Donau gegangen ist - und ohne Fremdverschulden starb. 

Am 20. Oktober 2023 starb Christian Pilnacek - lange Jahre der mächtigste Beamte im Justizministerium und wichtigster Justiz-Verbindungsmann der ÖVP. Gefunden wurde seine am Rücken treibende Leiche am nördlichen Ufer eines Donau-Seitenarms bei Rossatz in Niederösterreich. Ein Krimi, der seitdem die Justiz und bald auch das Parlament beschäftigt. 

oe24 hat den 800-Seiten-Akt zum Pilnacek-Tod 

oe24 liegt nun der gesamte Akt der Staatsanwaltschaft Krems zum Tod von Christian Pilnacek vor. Auf rund 800 Seiten wird der Todesfall des ehemaligen Sektionschefs im Justizministerium aufgearbeitet. Der Inhalt ist brisant und birgt einigen Sprengstoff für den im Herbst startenden Pilnacek-U-Ausschuss im Parlament: Auf bisher unveröffentlichten Fotos aus dem Akt sind die Fußspuren von Pilnacek zur Donau zu sehen. Und widerlegen die - vom grünen Polit-Pensionisten Peter Pilz verbreitete Theorie - Pilnacek sei durch Fremdverschulden gestorben. Weder gibt es weitere Fußspuren, noch andere Anzeichen, die darauf hindeuten würden, dass Pilnacek nicht selbstständig zur Donau gegangen wäre. 

Fotos zeigen Pilnaceks letzten Weg: 

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Dieses Bild aus dem Akt zeigt die Schuheindruckspuren von Christian Pilnacek am Weg zum Donau-Ufer. 

© ZVG

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Die Nahaufnahme von einer Schuheindruckspur am Donau-Ufer mit dem Profilmuster der Schuhe von Christian Pilnacek. 

© ZVG

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Hier ging Christian Pilnacek zum Donau-Seitenarm. Beim Abstieg zum Ufer dürfte er gestürzt sein. 

© ZVG

Zu dieser Erkenntnis kommt auch das Obduktions-Gutachten des renommierten Gerichtsmediziners und Sachverständigen Dr. med. univ. Christian Matzenauer im Auftrag der Staatsanwaltschaft, das oe24 vorliegt. Wörtlich heißt es in dem Akt: "Ausweislich des Tatortberichts der PI Weißenkirchen in der Wachau vom 20.10.2023 konnte der Weg vom Nebenwohnsitz des Pilnacek zur Einstiegsstelle anhand aufgefundener Schuhspuren rekonstruiert werden. Pilnacek dürfte ca. 10 m über einen Höhenunterschied von ca. 2 m zum Ufer des Donauseitenarms gestiegen sein."

"Ableben von Pilnacek auf ein Ertrinken zurückzuführen"

Das Gutachten kommt zu dem Schluss: "Zusammenfassend ist anhand der Ergebnisse der Obduktion und sämtlicher durchgeführten Zusatzunterlagen das Ableben des Christian Pilnacek auf ein Ertrinken zurückzuführen, wobei die erhobenen Befunde auf ein Ertrinken im Gewässer der Auffindung hinweisen. Eindeutige Hinweise auf eine grobe Gewalteinwirkung durch fremde Hand ergaben sich nicht. Auch fanden sich keine Hinweise auf eine maßgebliche Einschränkung der Handlungsfähigkeit zum Zeitpunkt des Ins-Wasser-Gelangens." 

Gutachter sicher: Es gab kein Fremdverschulden

Pilnacek hatte zum Zeitpunkt des Todes zwar 1,4 Promille Alkohol im Blut. Bei der nachgewiesenen Blutalkoholkonzentration sei jedoch "nicht von einer maßgeblich eingeschränkten Handlungsfähigkeit zum Zeitpunkt des Ins-Wasser-Gelangens auszugehen". Und weiter: "Auf ein gewaltsames Festhalten oder Fixieren hinweisende Verletzungen bestanden nicht. Auch fanden sich keine Verletzungen an für ein gewaltsames Unter-Wasser-Drücken typischen Lokalisationen."  Die Abschürfungen an Armen und Beinen, die bei Pilnacek festgestellt wurden, seien mit der "Entstehung im Rahmen von Sturzgeschehen, etwa des Abstieges zum Ufer des Gewässers, vereinbar. (...) Für eine Entstehung durch fremde Hand wäre ein solches Verletzungsbild untypisch."

Die Mord-Theorie zum Tod von Christian Pilnacek dürfte damit wohl in sich zusammenbrechen ...

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