Niederlande, Dänemark, Österreich: So lautet das Ranking im Gesundheitswesen in Europa. Geprüft wurde in 6 Kategorien.
Österreichs Gesundheitswesen ist gut, aber laut dem Euro Health Consumer Index, der am Donnerstagvormittag, in Brüssel veröffentlicht wurde, im Gegensatz zu 2007 nicht mehr an der Spitze von 31 verglichenen europäischen Staaten. In Top-Position liegt in diesem Jahr die Niederlande, dann folgen Dänemark und Österreich. Etwa im Mittelfeld liegt z.B. Großbritannien, am Schluss mit weniger als der Hälfte der erreichbaren 1.000 Punkte bei insgesamt 34 Indikatoren befindet sich in dem Ranking Lettland.
Sechs Kategorien
Für den Report analysierten die Experten des
Health Consumer Powerhouse (Brüssel) den Zustand des Gesundheitswesens der
27 EU-Mitgliedsstaaten, von Norwegen, der Schweiz sowie Kroatien und
Mazedonien bei 34 Indikatoren in sechs Kategorien: Patientenrechte und
Information, e-Health, Wartezeiten in der Therapie, Behandlungsresultate,
Zugang zum Gesundheitswesen und Pharma. Insgesamt konnten 1.000 Punkte
erzielt werden. Die Gewichtung unterschied sich von Kategorie zu Kategorie.
Am schwersten wogen die Therapieresultate (250 Punkte) sowie die
Klassifizierung nach den Wartezeiten auf eine Behandlung (200 Punkte).
Vergangenes Jahr waren nach Österreich die Niederlande und an dritter Stelle
Frankreich gefolgt. Die aktuelle Rangliste mit ausgewählten Staaten:
1. Niederlande 839 Punkte
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"Auf dem 3. Platz des Podiums befindet sich (mit Österreich, Anm.) der Gewinner des Jahres 2007 mit 784 Punkten. Er ist nicht so gut bei e-Health, steht aber bei den Arzneimitteln an der Spitze", schrieben die Experten. Die Kritik laut Arne Björnberg, der federführende Analyst: "Wie wir bereits mehrfach erklärt haben, ist der größte Nachteil der Konsumenten in Österreich, dass die Patienten dort nicht Herr über eigene Gesundheit sind. Das bedeutet schlechtere Resultate der Therapie und kann langfristig zu einem Schaden in der öffentlichen Gesundheit führen."
Nachholbedarf bei Kinderimpfungen
Der Experte weiter: "Österreich
sollte auch seine Effizienz in der Krankheitsprävention und speziell bei der
Verhinderung von Komplikationen bereits diagnostizierter Krankheiten
verbessern. Außerdem sollte die Rate der Kinderimpfungen (Vierfachimpfung)
erhöht werden. Es gibt Anzeichen dafür, dass Österreich die Einführung neuer
Impfungen nicht besonders unterstützt." Heimische Experten fordern
zum Teil seit Jahren, dass beispielsweise die Pneumokokken-Impfung für Babys
und die HPV-Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs in die Reihe der kostenlosen
Immunisierungen in Österreich aufgenommen wird. Kritik gibt es auch wegen
einer zu geringen Beteiligung der Österreicher an der Influenza-Impfung. Ins
Gewicht bei dem Ranking fiel auch der Umstand, dass beim Anfang Oktober
vorgestellten Euro Consumer Diabetes Index Österreich nur auf dem 12. Platz
unter 29. Staaten landete.
Positiv in der Alpenrepublik, so der Euro Health Consumer Index: "Sehr gute medizinische Resultate und exzellenter Zugang zum Gesundheitswesen in Österreich. Das Land führt bei der Überlebensrate nach Krebs." Rundwegs gut schneidet die Alpenrepublik z.B. bei der Dauer der Wartezeiten beim Hausarzt, in der Kindersterblichkeit, beim Sinken der Suizidrate, bei den Nierentransplantationen und im Zugang zu modernen Arzneimittel ab.