Wahlkampfauftakt nach Rikscha-Einlage im Lusthaus im Prater.
Als letzte Fraktion hat am Freitagnachmittag die ÖVP den Bezirkswahlkampf in der Wiener Leopoldstadt eröffnet. Als Ort des Geschehens wählten die Schwarzen das Lusthaus im Prater - als ehemals kaiserliches Jagdhaus eine stimmige Location für die von Bezirksparteiobfrau Sabine Schwarz ausgerufene "Jagd nach mehr Stimmen". Die Volkspartei kam im Oktober 2015 auf den vierten Platz.
Als Starteinlage für den Auftakt sah man Schwarz samt Spitzenkandidat Hubert Pichler allerdings auf einem für die ÖVP eher untypischen Fortbewegungsmittel eintreffen. Das Duo kam von der Hauptallee per Rad, genauer gesagt per Rikscha. Inhaltlich ging es dann u.a. doch wieder - ganz in schwarzer Tradition - um spritbetriebene Gefährte. Schwarz forderte einen "Stopp der Autofahrerdiskriminierung".
Der Bezirk brauche zudem eine "bunte Wirtschaft" statt Verkehrsnadelöhre. Schwarz will außerdem den "größten Unsicherheits-Hotspot Wiens", den Praterstern, umgestaltet wissen. Die Präsentation eines konkreten Konzepts stellte sie für die nächsten Tage in Aussicht.
Listenerster Pichler kam vergleichsweise nur kurz zu Wort. Als "Spitzenkandidat der Partei der Vernunft" sei es ihm ein Anliegen, "dass die Menschen im Bezirk spüren, dass wir da sind". Man habe ein tolles Team, jetzt brauche es nur noch die Wählerstimmen.
Den Einheizer gab Landesparteichef Gernot Blümel. Er teilte vor allem gegen SPÖ-Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely - sie ist auch SPÖ-Bezirksparteivorsitzende der Leopoldstadt - aus. Sie sei die Hauptverantwortliche bei vielen Problembereichen der Stadt, nannte Blümel etwa die Mindestsicherung, Kontrollmängel in puncto islamische Kindergärten oder die Streikdrohung der Spitalsärzte als Beispiele: "Wenn ich die SPÖ wäre, würde ich sie auch auf kein Plakat geben", sagte Blümel auf die Frage des Moderators, warum die Roten wohl kein Sujet mit Wehsely affichieren.
Der Landesparteiobmann räumte ein, dass es im 2. Bezirk kein leichter Wahlkampf werde. Nicht zuletzt deshalb gab er die Parole aus: "Gute Laune ausstrahlen und bis zum 18. September laufen, laufen, laufen."