Abfuhr an SPÖ

ÖVP gegen Ganztagsschul-Pflicht

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Umstellung soll nur bei Zustimmung von zwei Drittel der Schulpartner möglich sein.

Mit ihrem Wunsch, künftig jede zweite Pflichtschule in ganztägiger Form zu führen, hat sich Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) am Freitag eine Abfuhr vom Koalitionspartner geholt. "Wir bekennen uns klar zum Ausbau der ganztägigen Schulformen. Aber eine Zwangsbeglückung der Schülerinnen und Schüler kommt für die ÖVP nicht in Frage", betonte ÖVP-Bildungssprecherin Christine Marek in einer Aussendung und warf Schmied vor, "mit voller Ideologie Wahlkampf pur" zu betreiben.

Geht es nach der ÖVP, soll eine Umstellung weiterhin nur möglich sein, wenn das von jeweils zwei Drittel der Eltern und der Lehrer befürwortet wird. Schmied wolle offenbar, dass eine Minderheit über die Mehrheit entscheidet, was an den Wünschen und Bedürfnissen der Familien vorbeigehe. Außerdem sei es ein plumper Wahlkampfgag, die Plätze innerhalb kürzester Zeit verdoppeln zu wollen, ohne zu wissen, wie dies finanzier- und realisierbar sei, kritisierte Marek.

Das Ansinnen von Wiens Stadtschulratspräsidentin Susanne Brandsteidl in der Tagezeitung "Presse" (Freitagausgabe), die Ganztagsschule als Regelschule einzuführen und Halbtagsschule nur noch als ergänzendes Angebot an Privatschulen zuzulassen, qualifizierte Marek gar als "verhaltensoriginell". Auch vom BZÖ kam "ein klares Nein zu den Zwangstagsschulfantasien" Brandsteidls. Eine Ganztagespflicht sei "sozialistische Gleichmacherei ohne Sinn", so BZÖ-Bildungssprecherin Ursula Haubner.
 

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