Edtstadler: "Geschäft der Schlepper beenden"

ÖVP legt sich mit Seenot-Retterin Rackete an

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Kritik von der Ex-Staatssekretärin im Innenministerium, Karoline Edtstadler, an der  bekannten Seenot-Retterin Carola Rackete: Die ÖVP-Politikerin warnt, dass die Rettung im Mittelmeer weiter ein "Ticket nach Europa" sei.

"Ich frage mich, wie wir das Geschäft der Schlepper beenden wollen, wenn die Rettung im Mittelmeer immer noch das Ticket nach Europa ist", postete die ÖVP-Abgeordnete Karoline Edtstadler zu einem Medienbericht über die "berührende Rede" der Seenotretterin Carola Rackete vor dem EU-Parlament in Brüssel.

Die deutsche Kapitänin, die im Juni mit ihrem Schiff voller Migranten in Italien gestoppt worden ist und auch einige Tage in Haft war, setzte sich in Brüssel auch "für sichere und legale Routen nach Europa" ein.

"Menschenverachtend"

Die Kommentare unter dem Tweet von Karoline Edtstadler fielen meist positiv für Edtstadler aus: "Auf jeden Migranten, der nach der von Schleppern absichtlich herbeigeführten Seenot in Europa um Asyl ansuchen darf, kommen mehrere, die ertrinken. Das ist menschenverachtend", schreibt etwa ein Follower Edtstadlers. Aber auch die ÖVP-Politikerin wird kritisiert: "Leben retten muss doch auf jeden Fall Vorrang haben in einer Gesellschaft, die sich so gerne auf ihre christlichen Werte beruft, oder Frau Edtstadler?", meint eine Sabine B.

Während der Aufregung um die Festnahme von Carola Rackete im Juni hat sich auch schon ÖVP-Chef Sebastian Kurz zu diesem Fall zu Wort gemeldet: „Sie wecken damit nur falsche Hoffnungen und locken damit womöglich unabsichtlich noch mehr Menschen in Gefahr.“

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