Zum 80. Jahrestag der Befreiung des KZ Mauthausen kommt es heute im Parlament zu einer Gedenkveranstaltung. Und es kommt zum Boykott wegen der Teilnahme von FPÖ-Nationalratspräsident Walter Rosenkranz.
Heute jährt sich die Befreiung der Konzentrationslager Mauthausen und Gusen zum 80. Mal. Am 5. Mai 1945 gegen 12:00 Uhr erreichte eine Einheit der 3. US Army diese beiden Lager. Etwa 60.000 Menschen waren zu diesem Zeitpunkt noch im Konzentrationslager-System Mauthausen-Gusen gefangen.
In Wien findet dazu im Parlament ein Gedenken statt. Die Veranstaltung im Hohen Haus wird moderiert von ORF-Stars Nadja Bernhard und Susanne Höggerl.
Gedenkveranstaltung gegen Gewalt und Rassismus im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus im Bundesversammlungssaal des Parlaments.
Die Eröffnungsworte sprach danach der 2. Nationalratspräsident Peter Haubner (ÖVP): "Kein Verständnis für Gewalt, keine Relativierung von Terror, kein Platz für Antisemitismus in irgendeiner Form." Haubner sprach in Erinnerung an die Nazi-Gräuel vom "Bekenntnis zu Nie Wieder. Denn Erinnerung ohne Konsequenz ist leere Geste."
FPÖ-Nationalratspräsident nimmt teil - Wirbel
Nationalratspräsident Walter Rosenkranz (FPÖ) schwieg bei der Veranstaltung. Dem Vorsitzenden des Mauthausen-Komitees, dem Gewerkschafter Willi Mernyi, reichte aber schon die Tatsache, dass der Name von Rosenkranz auf der Einladung steht und dieser im Publikum sitzt.
„Ich besuche keine Veranstaltung, bei der wir uns zum Kampf gegen Rechtsextremismus bekennen und so jemand dann nickt und applaudiert. Das ist für mich nicht schlüssig“, wird Mernyi im Kurier zitiert.
Auch der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) Wien, Oskar Deutsch, ist der Veranstaltung ferngeblieben.