Großes Echo auf die Insider-Reportage vom Sonntag, dass Ex-Kanzler Sebastian Kurz den ÖVP-Parteitag am 14. Mai nicht nur besuchen, sondern vor den über 1.000 Funktionären auch eine Rede halten wird.
Seit seinem Abtritt war "Basti fantasti" für die ÖVP-Basis weder zu sehen noch zu sprechen - jetzt feiert er ausgerechnet auf jenem Parteitag, auf dem Karl Nehammer zum neuen ÖVP-Obmann gewählt werden soll, sein Comeback.
Kurz ließ über seine engsten Vertrauten bestätigen: Jawohl - er wird am ÖVP-Parteitag nicht nur teilnehmen sondern auch reden.
Kurz lässt über seine Vertrauten aber auch heftig dementieren, dass hinter seiner "Auferstehung" am ÖVP-Parteitag der Plan für ein mögliches Comeback stehen könnte.
ÖSTERREICH hatte am Sonntag berichtet, dass hochrangige Insider in der ÖVP befürchten, der neue Kanzler Karl Nehammer könnte noch vor dem Sommer - frustriert vom ständigen Medien-Bashing, den Attacken auf seine Frau und seine Familie und den sinkenden Umfragewerten - den Job "einfach hinwerfen". Der Top-Insider verriet: "Nehammer hat parteiintern angedeutet, dass er bei weiteren Attacken auf seine Frau und sein Privatleben und bei ständig weiterem Medien-Bashing, langfristig keine Lust auf den Job habe und so wie Schallenberg lieber wieder in die zweite Reihe treten würde."
Daraus haben erste ÖVP-Insider ein "Rückkehr-Szenario" für Sebastian Kurz angedacht: Wenn Nehammer vor dem Sommer seinen Rückzug ankündigt und die ÖVP den Weg für Neuwahlen frei macht - dann könnte Sebastian Kurz als Spitzenkandidat in den Wahlkampf gehen. Und: Ein von den Vorwürfen der Staatsanwaltschaft weitgehend "frei gewaschener" Kurz könne mit seiner Wahlkampf-Maschine durchaus das Kanzleramt für die ÖVP zurück gewinnen.
Nach dem Erscheinen von ÖSTERREICH ließ Kurz dieses Szenario über seine Vertrauten sofort dementieren: "Sebastian denkt nicht im Traum daran, in die Politik zurückzukehren. Er startet gerade seinen neuen Job bei Tech-Investor Thiel und will sich diesem Job ganz widmen."
Der Kurz-Vertraute: "Einige in der ÖVP haben den Auftritt von Sebastian Kurz beim Parteitag offenbar missverstanden. Er will dort lediglich Karl Nehammer unterstützen und die Partei zur Einigkeit aufrufen. Keine Rede von einem Comeback!"
Prompt brachten wichtige ÖVP-Vertreter aus dem Westen - vor allem aus Salzburg - noch am Sonntag eine ganz neue Nachfolge-Variante ins Spiel, wenn Karl Nehammer wirklich aufgeben sollte: "Die logische Nachfolgerin für Nehammer ist eindeutig Karoline Edtstadler. Sie wäre nicht nur für das Kanzleramt ideal geeignet, sondern als Frau auch eine starke Ansage und die ideale Gegen-Kandidatin zu Pamela Rendi-Wagner in einem Wahlkampf."
Der am Sonntag in ÖSTERREICH zitierte Insider will das Kurz-Dementi freilich nicht ganz glauben: "Alles hängt jetzt von Karl Nehammer ab. Schafft er am Parteitag und danach den Neustart? Macht ihm der Kanzler-Job Freude? Oder werden ihm die ständigen Attacken zu viel? Wenn Nehammer in die zweite Reihe zurück tritt, werden die Karten ohnehin neu gemischt. Und wenn die ÖVP-Granden Kurz auffordern, den Karren wieder aus dem Dreck zu ziehen, wird er nicht Nein sagen können. Ich bleibe dabei: Der Parteitag in drei Wochen wird ein Jubel-Parteitag für Kurz, weil ihn die ÖVP-Basis als Kanzler zurück haben will. Das wird wie eine Auferstehung..."