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SPÖ Burgenland fordert bessere Arbeitsbedingungen für Postzusteller

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Die SPÖ Burgenland will sich für bessere Arbeitsbedingungen für Postzusteller einsetzen.

Personalmangel, große Zustellgebiete und schwere Pakete würden die Mitarbeiter belasten, meinten Kurt Holzer und Manfred Oderits von der Fraktion Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen (FSG) am Mittwoch bei einer Pressekonferenz. SPÖ-Landesgeschäftsführer Roland Fürst plädierte deshalb für einen Mindestlohn von 1.700 Euro netto. Die Post wies die Kritik zurück.

Im Burgenland gibt es rund 350 Zusteller, von denen im vergangenen halben Jahr 36 durch Kündigungen oder Pension weggefallen sind, sagte Holzer, Bundesvorsitzender vom Personalausschuss der Post AG. Dabei spiele auch das Lohnniveau angesichts der Teuerung eine Rolle: "Viele brauchen ihr ganzes Geld zum Pendeln und fürs Leben. Es bleibt nichts übrig", betonte er.

Auch dass ein Paket bis zu 31,5 Kilo wiegen darf, sei problematisch, fügte Oderits, Vorsitzender des Vertrauenspersonenausschusses Burgenland, hinzu. Für manche Zusteller sei das "nicht zu schaffen". Die Zustellgebiete seien zu groß und würden dafür sorgen, dass zahlreiche Überstunden anfallen. Die beiden Gewerkschafter fordern deshalb "altersgerechte und machbare" Gebiete, eine Vier-Tage-Woche und den Mindestlohn.

Fürst stellte der Post einen "blauen Brief" aus und forderte eine bessere Bezahlung. Die Vorstandsgehälter hätten 2020 rund 2,4 Mio. Euro betragen. "Das sind 46.000 Euro in der Woche. Das sind eineinhalb Jahresgehälter eines durchschnittlichen Briefausträgers." Der SPÖ-Landesgeschäftsführer nahm das zum Anlass, um erneut den Mindestlohn von 1.700 Euro netto, der im Burgenland im landesnahen Bereich umgesetzt wurde, für ganz Österreich zu fordern - "nicht nur im staatlichen, sondern auch im privaten Bereich". Angesichts der Teuerung überlege die burgenländische SPÖ auch, ein Volksbegehren oder einen Volksentscheid zum Mindestlohn in die Wege zu leiten.

Bei der Post kann man die Kritik an den Arbeitsbedingungen "ganz und gar nicht nachvollziehen. Eine entsprechende Personalreserve ist im Burgenland jedenfalls gegeben und eine postalische Unterversorgung des Burgenlands entbehrt jeder Grundlage", hieß es in einer Stellungnahme gegenüber der APA. Die Zustellgebiete werden laut Post laufend angepasst, weil sich die Sendungsmengen ändern. Verschickt werden immer weniger Briefe, dafür mehr Pakete.
 

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