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Wirbel um positiv getestete rote Landtagspräsidentin

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Wirbel im Burgenland: Landtagspräsidentin Verena Dunst war zuerst Corona-positiv - dann negativ. Sie selbst bestreitet, infiziert in die Sitzung gekommen zu sein.

Im Burgenland gehen die Wogen hoch - und das, obwohl die betreffenden Landtagssitzung bereits einige Tage her ist. Am Dienstag vor einer Woche  wurde Landtagspräsidentin Verena Dunst von der SPÖ augenscheinlich positiv auf Corona getestet - und musste in Quarantäne. Am Mittwoch machte Dunst mehrere Antigen-Tests, die waren ihren Aussagen zufolge alle negativ. Und: Am Donnerstag hatte Dunst einen negativen PCR-Test parat und argumentierte, dass der Test vom Dienstag fehlerhaft positiv gewesen sei.

ÖVP greift die Präsidentin frontal an

Also alles gut? Die ÖVP im Burgenland vermutete anderes: "„Diese Causa wirft viele Fragen auf, denn die Vorgangsweise ist alles andere als gewöhnlich. Erstens, wie kam Verena Dunst zu einem negativen PCR-Testergebnis binnen weniger Stunden? Zweitens, wieso konnte sich Dunst Freitesten, wo doch keine fünf Tage seit dem ersten positiven Test vergangen sind? Die ÖVP verlangt volle Aufklärung", so  Landesgeschäftsführer Patrik Fazekas.

Stellungnahme weicht von Protokoll ab

Tatsächlich weicht Dunsts Stellungnahme gegenüber POLITIK LIVE von jener im Landtag ab. Hatte Dunst vor den Abgeordneten gesagt, dass der erste Test am Dienstag positiv gewesen sei, so schreibt sie in der Stellungnahme: "Vom zuständigen Labor wurde auf Anfrage mitgeteilt, dass alle Proben nochmals ausgewertet werden müssen, da bei dieser Test-Charge ein Problem bestehe." Keine Rede von einem ersten positiven Ergebnis und einer Absonderung, die sie laut Landtagsprotokoll ansprach: "Ich habe also am vergangen Dienstag einen PCR-Test abgegeben, dieser
wurde sofort mit einem positiven, wurde gestern mit einem positiven Befund
retourniert. Ich habe darauf natürlich in Absonderung begeben", hatte sie dort gesagt. 

SPÖ hätte sonst Mehrheit verloren

Brisant ist, dass die SPÖ - wäre Dunst nicht gekommen - im Landtag ihre absolute Mehrheit verloren hätte, weil drei weitere Rote in Quarantäne waren.  Dunst rechtfertigt ihr neuerliches Testen denn auch damit, dass "die Aufrechterhaltung der Funktionalität des Landtages als Teil der kritischen Infrastruktur für das Burgenland oberste Priorität hat".

Doch als ob das nicht genug ist, bekam POLITIK LIVE noch einen anonymen Hinweis, das jetzt auch de Fahrer von Dunst positiv getestet worden sein. Aus dem Büro der Landtagspräsidentin gab es dazu keine Stellungnahme - auch zu den widersprüchlichen Angaben wollte man nichts sagen,


  

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