Die Grünen bringen bei Telekom-Sondersitzung dringliche Anfrage ein.
Morgen soll im Parlament in Wien Licht ins Telekom-Dunkel gebracht werden – zumindest wenn es nach den Grünen geht. Es geht immerhin um den Tatverdacht der Millionen-Korruption. Telekom-Kronzeuge Gernot Schieszler beschuldigt gleich mehrere Ex-Telekomchefs und ehemalige blau-orange Politiker, Millionen unlauter kassiert zu haben. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Die Grünen haben jedenfalls die morgige Sondersitzung beantragt, um den „schwarz-blauen Korruptionssumpf“ zu beleuchten.
Ins Visier genommen wird dabei besonders VP-Finanzministerin Maria Fekter.
Grünen-Aufdecker Peter Pilz kündigt im ÖSTERREICH-Interview an: „Wir werden eine dringliche Anfrage an Maria Fekter einbringen. Immerhin hat die Kontrolle völlig versagt. Sämtliche der Kontrollore sind Mensdorff-Pouilly-Spezis“. Die schwarze Finanzministerin trage als „Eigentümervertreterin von Telekom und ÖIAG die Verantwortung“.
Alfons Mensdorff-Pouilly, passionierter Jäger und Lobbyist, wird verdächtigt, kräftig von diversen Deals der schwarz-blauen Ära profitiert zu haben. Er dementierte in ÖSTERREICH alle Vorwürfe.
FPÖ will alle anderen Parteien attackieren
Die FPÖ wiederum, deren Ex-Minister als Beschuldigte in der Telekom-Causa geführt werden, schießt sich auf die anderen Parteien ein. FP-Generalsekretär Harald Vilimsky sagt ÖSTERREICH: „Wir werden morgen klar machen, dass alle anderen Parteien bis auf uns im Telekom-Sumpf stecken.“ Für Pilz ist das freilich „lachhaft“ …
Pilz: "Sie verweigert Aufklärung"
ÖSTERREICH: Was erwarten Sie sich von der Telekom-Sondersitzung?
Peter Pilz: Der entscheidende Punkt ist unsere dringliche Anfrage an Maria Fekter. Immerhin geht es um ein Total-Versagen der Kontrollore. Die Leute in der ÖIAG, die prüfen sollten, sind lauter Mensdorff-Pouilly-Spezis.
ÖSTERREICH: Aber wieso soll Maria Fekter dafür verantwortlich sein?
Pilz: Weil sie als Finanzministerin Eigentümervertreterin von ÖIAG und Telekom ist. Sie verweigert ja bis jetzt Aufklärung. Und auch ihre FMA versagt in der Kontrolle.
ÖSTERREICH: Ist bereits alles aufgedeckt worden?
Pilz: Nein, sicher nicht. Es gibt den Verdacht, dass alleine im Mobiltel-Deal 600 Millionen Euro Schaden entstanden ist. Das wird noch sehr spannend und könnte viele bekannte Köpfe betreffen.
Isabelle Daniel