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Diese vier ''Prüfsteine'' entscheiden über Kickl

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Für FPÖ-Chef Herbert Kickl brechen nun harte Wochen der Entscheidung an.

FPÖ-Krise. Aufgenommene Telefonate von Blauen durch Blaue, der Verdacht, dass ein Freiheitlicher andere Freiheitliche angezeigt habe, Mutmaßungen über Dossiers gegen innerparteiliche Widersacher und jede Menge Rivalitäten und offene Rechnungen in der blauen Welt. Daran hat freilich auch der Burgfrieden, aus Rücksicht für den FPÖ-Hofburg-Kandidaten Walter Rosenkranz, der in den vergangenen Tagen ausgerufen wurde, wenig geändert. Ein Spitzenblauer erklärt, dass FPÖ-Chef Herbert Kickl jetzt mindestens vier Prüfsteine vor sich habe:

Ergebnis bei FP-Parteitag

  • Nach „langen Überlegungen“ seien Kickls innerparteiliche Kritiker übereingekommen, dass der FPÖ-Parteitag – bei dem sich der Ober-Blaue der Wiederwahl stellen muss – weiterhin am 17. September stattfinden soll. Tirols wahlkämpfender FP-Chef Abwerzger schätzt, Kickl werde „90 Prozent schaffen“. Das letzte Mal erreichte er 88 Prozent. Würde er die 90 Prozent schaffen, wäre er gestärkt. Andere in der FPÖ tippen, er werde „zwischen 70 und 80 Prozent liegen“. Dann würden Debatten – allerdings „keine offenen“ – losgehen.

Schlappe bei BP-Wahl

  • Der „zweite Prüfstein“ sei die Bundespräsidentenwahl. „Kickl hat Tassilo Wallentin wollen und dessen ­Interesse erst geweckt“, sagt ein Blauer. Sollte dieser die 6.000 Unterschriften schaffen, könnte der FPÖ-Kandidat unter 20 Prozent zu liegen kommen. Was dann passiere? „Dann wird es eng für Herbert“, sagen gleich mehrere Spitzen-Blaue. Schafft Rosenkranz über 20 Prozent, wäre vorerst weiter Ruhe.

Tirol-Wahlen im Herbst

  • Die Tirol-Wahl dürfte in der blauen Welt als weniger entscheidend eingestuft werden. Sollte die FPÖ dort leicht verlieren oder trotz Zerbröselung der ÖVP nur gleich bleiben, könnten andere Landesgruppen „nervös“ werden.

Streit um Partei-Kurs

  • Entscheidender könnte aber der Richtungsstreit in der FPÖ werden. Einige Landesgruppen, aber auch sonstige Spitzenfunktionäre können sich mit dem radikalen Kurs von Kickl offensichtlich nicht anfreunden.

Oberösterreichs FPÖ-Chef, er ist der einzige FPÖ-Landeshauptmannstellvertreter, Manfred Haimbuchner sagt ÖSTERREICH: „Wir wollen, dass die FPÖ auf allen Ebenen regierungsfähig ist. Dafür braucht man das Vertrauen der Wähler, aber auch potenzielle Koalitionspartner. Wir hätten genügend fähige Abgeordnete, die ich gerne als Minister sehen würde.“

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