Warum die Lage in der ÖVP und für den im Homeoffice befindlichen Stocker immer heikler wird und was Oberösterreich damit zu tun hat.
Es ist knapp vier Wochen her seit sich Bundeskanzler Christian Stocker an den Bandscheiben operieren lassen musste. Die Rekonvaleszenz dauert – wie in solchen Fällen nicht unüblich – mindestens mehrere Wochen. Im Fall der ÖVP und des fragilen Zustandes der Regierungspartei ist diese Zeit aber offenbar zu lang. „Es fragen immer mehr bei uns, ob Christian Stocker noch amtsfit sei", berichtet ein ÖVP-Insider.
Vor allem in einigen Bundesländern dürfte die Nervosität massiv steigen. Rund um die Demontage von Harald Mahrer als Wirtschaftskammerpräsident zeigten die Landeshauptleute von Niederösterreich und Oberösterreich, dass sie keine Rücksicht mehr auf den Zustand des Parteichefs nehmen wollen und versuchten selbst Stärke zu signalisieren.
"Stocker kehrt bald zurück"
In Oberösterreich ist die Stimmung derzeit besonders angespannt. Dort regiert ÖVP-Landeschef Thomas Stelzer bekanntlich seit etlichen Jahren mit der FPÖ. Diese scheint davon zu profitieren. Laut OÖ-Nachrichten-Umfrage würden die Blauen gar zehn Prozentpunkte vor der ÖVP liegen. Das bezweifeln zwar Umfrage-Profis. Aber: Unbestritten sei, dass die FPÖ reale Chancen auf Platz 1 in OÖ habe. Dort wird 2027 gewählt und die Bundesregierung für das Umfragedebakel der Landes-ÖVP verantwortlich gemacht.
Stocker werde „in den nächsten Tagen zurückkehren“, sagen nun Eingeweihte. Sehr viel mehr Zeit würden ihm die Seinen wohl auch nicht lassen.