Der ÖVP-Chef war auf Einladung der Jungen Schwarzen in der Disco. Später kam noch "Lieblingsministerin" Fekter.
Ein Spagat zwischen den Wählergenerationen: Nach erfolgreich abgeschlossenen Pensionsverhandlungen hat Finanzminister ÖVP-Chef Josef Pröll Dienstagabend der legendären Wiener Diskothek U4 einen Besuch abgestattet. Die JVP hatte zu einem Kurztalk eingeladen - geredet wurde aber nicht nur über Politisches, sondern auch darüber, wer etwa im Hause Pröll die Hosen anhat.
"Heilige Hallen"
Kurz vor 21.00 Uhr bahnte sich Pröll
seinen Weg durch ein gut gefülltes U4, auch zerbrochene Bierflaschen am
Boden hielten den 41-jährigen ÖVP-Chef nicht beim Händeschütteln auf. "Mein
erster Besuch in diesen heiligen Hallen", erkläre Pröll kurze Zeit
später auf der Bühne.
JVP-Chef Sebastien Kurz löcherte zu aktuellen politischen Fragen, etwa Pensionen und Hacklerregelung, aber auch zu den Studentenprotesten. Pröll versprach, sich für Studiengebühren ebenso einzusetzen wie für ein Pensionssystem, das auch für Junge leistbar bleibe.
"Meine Frau ist der Chef"
Mehr Applaus kassierte der
Chef aber für seine Einblicke ins Privatleben. Auf die Frage, wer im Hause
den Ton angibt, meint er salopp "zu Hause hat die Mama den
Finanzminister an - meine Frau ist der Chef". Ob er lieber mit
Krone-Herausgeber Hans Dichand oder dem Grünen-Abgeordneten Peter Pilz
Abendessen gehen würde? "Ich esse ab 15 Uhr nichts mehr",
scherzte Pröll.
"Hurra, ein schöner Tag!"
Der Morgenmensch trinkt
außerdem lieber Red Bull als Kaffee, ließ er die jungen Gäste wissen. Prölls
erster Gedanke am Morgen: "Hurra, ein schöner Tag!"
"Lieblingsministerin" Fekter
Auch am Abend gab sich
Pröll allerdings nicht wortkarg und war nach der Diskussion für einen kurzen
Tratsch an der Bar zu haben. Seine "Lieblingsministerin",
Parteifreundin Maria Fekter stieß am späteren Abend auch noch ins U4 dazu.
Kurz sieht das Ziel der Veranstaltung - junge Leute in einem adäquaten
Setting für Politik zu interessieren - jedenfalls erreicht.
