In den Top Ten finden sich fünf Bewerber, die der ÖVP zuzurechnen sind.
Die Chance, dass Vizekanzler Josef Pröll (V) Ende Jänner ein schwarzes Parteimitglied als "Superpraktikant" zur Seite haben wird, ist groß: Unter jenen Bewerbern, die sich derzeit in den Top-Ten (Stand: Freitagnachmittag) befinden, sind mindestens fünf der ÖVP zuzurechnen - die Funktionen der Kandidaten reichen vom JVP-Bezirksobmann bis zur jungen Gemeinderätin der Volkspartei. Bis 15. Jänner kann man seine Stimme noch auf www.superpraktikant.at abgeben, die besten fünf schaffen es ins Finale.
Parteinahe Bewerber
Der 16-jährige Felix Horvat will "als
Superpraktikant viel von unserem erfolgreichen Vizekanzler, Finanzminister
und Bundesparteiobmann lernen". Die Chancen für den Bezirksgeschäftsführer
der JVP Penzing in Wien stehen nicht so schlecht, immerhin rangiert er
derzeit auf Platz 2. Doch auch andere Parteikollegen wollen eine Woche an
der Seite des ÖVP-Chefs verbringen: Neben Horvat finden sich unter den
Top-Ten noch Marina Mutz, VP-Gemeinderätin in Palterndorf (NÖ), Nikolaus
Granser, Bezirksobmann der JVP Hollabrunn (NÖ), Johannes Kruty, der für die
Volkspartei im Gemeinderat in Gänserndorf (NÖ) sitzt und Cornelia Rößler von
der steirischen JVP.
Die Kandidatin Anna Susanna Roth ist selbst zwar keiner Partei zuzurechnen, ihr "Wahlkampf" allerdings schon: Die Website "www.voteanna.at" wird ebenso wie der eigens erstellte Facebook-Account von David Paul, einem bekennenden ÖVP-Mitglied, betrieben. Die parteinahen Bewerber sorgen in Internet-Foren und Blogs bereits für Diskussionen - "Superpraktikant"-Anwärterin Reez Wollner bemühte sich deshalb auf ihrer Facebook-Fanseite zu betonen, es "auch ohne schwarzes Parteibuch" zu schaffen.
"Angagierte Jugendliche"
Nach vielen Spaßkandidaten in
der ersten Runde scheinen die Spitzenbewerber nun jedenfalls ernsthafter an
die Sache heran zu gehen: "Ein Termin jagt den anderen", stellt sich Wollner
den idealen Tag mit dem Vizekanzler vor, Roth würde sich über
Tagesvorbesprechungen, Sitzungen und Pressekonferenzen freuen und auch
Listenerste Julia Holzer will Erfahrungen in der Praxis sammeln. "Viel Geld
verteilen", vor allem an Menschen mit sozialem Engagement, will hingegen
Kruty. Gemächlicher angehen würde es Martin Habacher, der im Rollstuhl sitzt
und diese Perspektive auch dem ÖVP-Chef näher bringen möchte - sein
perfekter Tag: "Wir beide rollen mit einem Lächeln auf den Lippen gemütlich
von Termin zu Termin."
Wer tatsächlich das Rennen für das einwöchige Praktikum macht, entscheidet sich am 21. Jänner in einer Finalshow, bei der die fünf besten Kandidaten unter den Augen des ÖVP-Chefs und weiteren Jurymitgliedern verschiedene Aufgaben lösen müssen. Bis dahin heißt es für die Bewerber noch einmal anstrengen, immerhin soll Pröll nach den Worten eines JVP-Kandidaten am Ende sagen: "Schön dass es angagierte (!) Jugendliche gibt".