Der deutsche Terrorexperte Udo Ulfkotte erwartet eine weitere islamistische Radikalisierung auch in Österreich.
In einem Telefongespräch meinte Ulfkotte, unter jungen Muslimen wachse die Unterstützung für islamistisches Gedankengut und Gewaltbereitschaft. Es sei ihm unverständlich, warum der Staat sich nicht um die Aufklärung muslimischer Schüler bemühe und stattdessen nur auf Überwachung und verstärkte Sicherheit setze.
Terroristische Bedrohung nicht auszuschließen
Bis vor kurzem
habe man in Deutschland in dem Wahn gelebt, es gebe nur eine abstrakte
Gefährdung durch den Terrorismus, sagte Ulfkotte in Anspielung auf das
jüngste vereitelte Terrorkomplott oder die versuchten Anschläge mit
Kofferbomben. In Österreich sehe er die Situation genauso, meinte der Autor
von Büchern wie "Heiliger Krieg in Europa". In keinem EU-Land könne man eine
terroristische Bedrohung ausschließen, auch wenn offiziell immer nur von
"sehr wenigen" radikalen Muslimen die Rede sei.
Ulfkotte verwies auf Umfragen in EU-Ländern, laut denen "nicht unter 20 Prozent" der Muslime für die Einführung der Sharia seien. Zudem würden auf Internet-Seiten auch von vermeintlich verfassungstreuen muslimischen Organisation Terroranschläge etwa von Palästinensern als "Märtyrer-Aktionen" verharmlost.
Radikalisierung "vor unserer Haustür"
Die
"political correctness" wolle es nicht wahrhaben, dass sich vor allem die
jüngere Generation der Muslime zunehmend radikalisiere. Die Politik reagiere
auf diese Entwicklung falsch. Während bei Problemen wie Neonazitum, Aids
oder Alkoholismus Aufklärung an den Schulen betrieben werde, unternehme man
nichts gegen die unter jungen Muslimen gesäte Saat. Stattdessen setze man
erst beim "Endobjekt", nämlich bei der Terrorbekämpfung an. Unterdessen
schreite die Radikalisierung "vor unserer Haustür" weiter voran.