Gallup fragte die Österreicher nach der Zufriedenheit mit der Regierung. Zufrieden sind sie nur mit den Leistungen in Sachen Kultur und Wirtschaft.
Rot-schwarzes Gezänk hat den Politikalltag im Jahr eins der Großen Koalition geprägt – kein Wunder, dass die Österreicher bei der Bewertung der Politik ihrem Ärger freien Lauf lassen. Insgesamt sind nach einem Jahr 67 Prozent enttäuscht von den Ergebnissen der Großen Koalition, nur 14 Prozent haben Freude damit. Das zeigt die exklusiv für ÖSTERREICH durchgeführte Gallup-Umfrage. „Die Ergebnisse sind ein deutliches Zeichen für die Politik“, mahnt Gallup-Chef Fritz Karmasin.
Alarmierend
Karmasin hat erhoben, in welchen Bereichen die
Regierung die Wähler enttäuscht hat. Die rot-schwarze Misere schlägt sich
vor allem beim Thema Asyl und Einwanderung mit hohen Minuswerten nieder.
Eine negative Bilanz ziehen die Österreicher auch bei der Pflege (62 Prozent
enttäuscht) und der Steuerpolitik (61 Prozent enttäuscht).
Rot-Schwarz im Malus
Nach Meinung der Befragten steht die
Regierung auch in Sachen Sozialpolitik, Verkehr und Gesundheitspolitik vor
einem veritablen Scherbenhaufen. Und mit Argwohn beobachten sie das Treiben
in den Bereichen Bildung, Sozialpolitik und Umweltschutz. Hier werden
überall schlechte Werte vergeben.
Regierung punktet nicht
Gallup fragte zudem, in welchen
Bereichen sich die Lage verbessert oder verschlechtert habe. Die Resultate
bestätigen das Bild einer erfolglosen Koalition: An Verschlechterungen
glauben 50 Prozent in Sachen Soziales, Umwelt und Schule.
Lichtblick
Einzig in Sachen Kultur und Wirtschaft ist das
Vertrauen in die Regierung nicht erschüttert.
Vizekanzler Wilhelm Molterer (ÖVP) will aus den Ergebnissen lernen – und hat sich für 2008 vorgenommen, „intensiver das Frühwarnsystem anzuwerfen“, wenn Probleme auf die Politik zukommen.