Die Dunkelziffer dürfte enorm sein. Wirtschaft und Teile der VP wollen Quarantäne lockern.
Wien. Die Corona-Welle in Österreich wird immer stärker. Positivitätsraten – Wie viele der Getesteten sind positiv? – in einigen Bundesländern deuten auf eine enorm hohe Dunkelziffer hin. Noch diese Woche könnte es zwischen 15.000 und 20.000 Fälle geben. Real wären diese freilich mindestens viermal so hoch.
Das wirkt sich nun auch auf den Normalstationen aus. Hier steigen die Aufnahmen kontinuierlich an. Besonders auffällig sind die Anstiege etwa in Niederösterreich, Tirol und Kärnten.
Doch wie darauf reagieren? Der grüne Gesundheitsminister dürfte mit einem Masken-Comeback in den öffentlichen Verkehrsmitteln liebäugeln. Immer mehr Experten raten dringend dazu.
Davon dürfte die ÖVP aber wenig halten. Dafür nehmen die krankheitsbedingten Ausfälle wegen der BA.5-Welle stark zu.
Wer jetzt Aus für die Quarantäne will, wer nicht
Konflikt. Wirtschaft und Teile der ÖVP-Länder drängen auf ein Aus für die Quarantäne. Hier will Rauch eigentlich auf ein gemeinsames Vorgehen der EU warten und nur Quarantäneverordnungen für Kontaktpersonen lockern. Türkis-schwarze Kreise hingegen wollen auch aktiv Infizierte mit Masken – Großbritannien hat etwa die Quarantäne völlig fallen gelassen – in die Arbeit lassen.
Das sei „eine politische Entscheidung. Epidemiologisch würde das eine Welle noch einmal stark antreiben“, hatte Komplexitätsforscher Peter Klimek bereits kürzlich ÖSTERREICH gesagt.
Gecko überlegt Plan für vulnerable Gruppen
Empfehlungen. Nachdem die US-Gesundheitsbehörde für Risikogruppen allen Alters und für über 50-Jährige bereits seit Monaten eine Empfehlung für eine vierte Impfung abgegeben hat, sagt nun auch das nationale Impfgremium, dass sich über 65-Jährige auffrischen lassen sollten. Das will auch die Corona-Taskforce Gecko der Regierung. Sie arbeitet gerade an Schutzplänen für „vulnerable Gruppen“. Zugabteile für „Maskenträger“ seien eine „Möglichkeit“, twitterte Gecko-Mitglied Andreas Bergthaler. Die Regierung dürfte das nicht wollen.