Mit Mitteln aus dem Bildungsministerium und einem EU-Fonds wird das kostenlose Lernhilfe-Angebot für Schüler verlängert.
In der Corona-Zeit führte die Bundesregierung ein kostenloses Lernhilfe-Angebot für Schüler ein. Dieses wird nun verlängert, wofür bis Ende 2024 14 Millionen Euro bereitgestellt werden. 5,5 Millionen stammen dabei vom europäischen Sozialfonds. Für weitere drei Jahre soll sollen somit 200.000 Lernstunden ermöglicht werden. "„Mein Ziel ist es allen Schülerinnen und Schülern, unabhängig von ihrem sozialen Hintergrund, die beste Bildung zu ermöglichen", begründet Bildungsminister Martin Polaschek die Verlängerung.
Die Initiative "weiterlernen.at" wurde Ende 2020 ins Leben gerufen. Kinder und Jugendliche sollten bei Lernrückstanden infolge des damaligen coronabedingten Fernunterrichts unterstützt werden. Die Plattform wird über NGOs wie Caritas, der Diakonie, dem Jugendrotkreuz oder der Lerntafel Wien getragen und vermittelt "Lernbuddys" für die Schüler. Dabei kann es sich um Lehramtsstudierende, pensionierte Pädagoginnen und Pädagogen oder auch andere Schüler handeln.
Bedarf wegen Teuerung weiter gestiegen
In den vergangenen drei Jahren wurden laut Bildungsministerium mit einem Budget von 10 Millionen Euro mehr als 160.000 Stunden Lernhilfe für rund 20.000 Schülerinnen und Schüler geleistet. Kofinanziert wurden die Initiative mit europäischen Mittel des REACT-Programm zur Bewältigung der Corona-Krise.
Der Bedarf nach kostenloser Nachhilfe ist in den vergangenen Jahren auch wegen der Teuerung weiter gestiegen. Daher wurde im Bildungsministerium nun ein Konzept ausgearbeitet, um das Förderprogramm dauerhaft zu etablieren. Auch nach 2026 soll das Programm "auf jeden Fall verlängert" werden, sicherte Polaschek zu. Derzeit arbeite das Ministerium daran, wieder eine Kofinanzierung aus EU-Mitteln sicherzustellen. Der Bildungsminister sprach von einer Investition in die Zukunft, die "zu einer gerechten Bildungsgesellschaft beiträgt".
Die beteiligten NGOs begrüßten die längerfristige Etablierung der Förderschiene bei der Pressekonferenz in der katholischen Privatschule. Die langen Wartelisten würden zeigen, wie groß der Bedarf nach kostenloser Lernunterstützung sei, sagte Caritas-Generalsekretärin Anna Parr. Knapp 1.000 Schülerinnen und Schüler warten derzeit auf einen Platz in den 69 Lerncafés der Caritas. Die kostenlose Lernunterstützung sei ein wichtiger Baustein, um gleiche Bildungschancen für armutsbetroffene Kinder und Jugendliche zu schaffen. Gleichzeitig brauche es aber auch einen raschen Ausbau kostenloser Kindergartenplätze und ganztägiger Schulformen sowie eine Reform der Sozialhilfe, betonte Parr.