In Österreich wird immer mehr gestritten, beleidigt und geschimpft. Das beschäftigt auch die Justiz.
Der Umgangston zwischen den Menschen wird immer hasserfüllter. Laut einer parlamentarischen Anfragebeantwortung von Justizministerin Alma Zadic an die Neos ist die Zahl der Hass-Delikte seit 2020 geradezu explodiert sowohl was die Anzeigen als auch was die Zahl der Verurteilungen betrifft:
Gefährliche Drohung: Anzeigen stiegen von 2020 bis 2023 um 15 % auf 18.241, es gab 2023 1.786 Verteilungen (+3,3 %).
Stalking: 2.647 Anzeigen gab es 2023 (+6 %) – verurteilt wurden im vergangenen Jahr immerhin 221 Täter – das gibt ein Plus von14.5 %.
Postings: Bei Belästigungen „auf dem Wege der Telekommunikation“ (z.B. Hasspostings) ist die Zahl der Anzeigen um gleich 29 % auf 627 gestiegen, bisher wurden 24 davon verurteilt (+ 50 %).
Üble Nachrede: Auch hier ein sattes Plus bei den Anzeigen von 97 %(!) auf 885, die Zahl der Verurteilungen stieg auf 63, macht ein Plus von unglaublichen 173 %.
Beleidigungen. Ebenfalls spannend: Viele Österreicher fühlen sich beleidigt – immerhin 979 Anzeigen gab es 2023. Doch hier hält die Zahl der Verurteilungen nicht Schritt mit der Anzeigenentwicklung: nur 133 Mal setzte es für eine Beleidigung einen Schuldspruch – 2020 war es mit 134 Urteilen um eines mehr.