"Nein zu Gewalt"

Zwei Millionen Euro: Regierung startet Kinderschutzkampagne

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Mit einer zwei Millionen Euro schweren Informationskampagne will die Bundesregierung den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor jeglicher Form von Gewalt in den Mittelpunkt rücken. 

"Nein zu Gewalt", so die seit Anfang April laufende Kampagne der Regierung. Mit der Informations-Offensive wolle man einerseits die Betroffenen, andererseits aber auch Erwachsene ansprechen, wurde bei der Präsentation am Montag in einem Wiener Jugendzentrum erklärt. Seitens der Regierung sprach man von der ersten derartigen österreichweiten Kampagne. 

Die Sujets - die abgebildeten Kinder wurden durch Künstliche Intelligenz (KI) generiert - gibt es als Plakate (auch speziell für Schulen), auf Straßenbahngarnituren, auf Stickerkarten, Freecards, als Website "neinzugewalt.at" (wo auch Materialien bestellt werden können), auf Social Media und als Radiospots. "Hol Hilfe!" lautet eine der Botschaften bei Verdacht auf Schläge, sexuellen Missbrauch oder Mobbing, aber auch "Schau hin!", "Frag nach!", "Hör zu!" und "Nimm's ernst!".

Raab, Plakolm, Zadic und Rauch
© APA/GEORG HOCHMUTH
× Raab, Plakolm, Zadic und Rauch

Drei Säulen: Prävention, Hilfe und Sanktionen

Justizministerin Alma Zadić (Grüne) verwies auf die drei Säulen Prävention, Hilfe und Sanktionen für die Täter. Um Ersteres gehe es nun, womit man einem langjährigen Wunsch von Experten und Kinderschutzorganisationen nachkomme. Man wolle Erwachsene für Anzeichen von Gewalt sensibilisieren und Kindern und Jugendlichen die Botschaft vermitteln: "Niemand darf euch wehtun, und Gewalt ist niemals rechtfertigbar."

Familienministerin Susanne Raab (ÖVP) hatte ebenfalls eine Botschaft parat: "Ihr seid nicht allein und ihr habt Ansprechstellen überall in eurer Nähe." Es gehe aber auch darum, ein generelles Bewusstsein in der Gesellschaft zu schaffen, dass Gewalt niemals okay sei.

Plakolm will Betroffene stärken 

Die Betroffenen stärken will Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm (ÖVP), denn: "Das stärkste Mittel der Täter ist die Scham der Missbrauchten."

Gesundheits- und Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) strich die ressortübergreifende Zusammenarbeit an der Kampagne hervor. Es sei eine gemeinsame Aufgabe, der fortschreitenden Brutalisierung und Verrohung etwas entgegenzusetzen, sagte er.

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