Diskriminierungs-Vorwürfe

Rektorswahl an der Uni Graz geplatzt

Teilen

Die Uni-Schiedskommission hat bisher keine Entscheidung getroffen.

Die für Dienstag vorgesehene Rektorswahl an der Universität Graz wurde abgesagt. In der ersten Sitzung der universitätsinternen Schiedskommission wurde am vergangenen Freitag keine Entscheidung getroffen. Sie tagt am Dienstag ein weiteres Mal. Angerufen hatte die Kommission der Grazer Rektorenamts-Bewerber und Jurist Joseph Marko, weil er sich diskriminiert fühlt. "Der Unirat muss die Entscheidung abwarten, die Wahl findet am Dienstag nicht statt", hieß es auf APA-Anfrage vonseiten der Uni-Pressestelle.

Zwist um Mitgliedschaft im Cartellverband
Dass sich die Wahl zur Nachfolge von Rektor Alfred Gutschelhofer an der Universität Graz verzögert, steht nunmehr definitiv fest. Der Grazer Rechtsprofessor Joseph Marko, der nicht in den Dreier-Vorschlag des Senats gelangt ist, fühlt sich "aus politischen, weltanschaulichen und religiösen Gründen" diskriminiert, weil er in den Hearings zuerst nach der politischen Gesinnung und seiner Mitgliedschaft beim Österreichischen Cartellverband (ÖCV) gefragt wurde. Er hat sich daher an den Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen gewandt, die die Beschwerde an die Schiedskommission weitergeleitet hat.

Wann ein neuer Rektor gewählt werden kann, ist unklar
Für wie lange sich die Wahl nun verzögert, steht noch nicht fest: "Das ist abhängig von der Entscheidung, die die Kommission trifft", so Andreas Schweiger von der Uni-Pressestelle. Zum einen muss die Kommission auch am Dienstag noch nicht zu einer Entscheidung kommen - sie hat dazu zwei Wochen Zeit. Stellt die Kommission tatsächlich eine Diskriminierung fest, müssten die Vorschläge von Findungskommission und Senat für ungültig erklärt und neu beschlossen werden. Zum anderen hat Marko Ende der Vorwoche im Gespräch mit der APA bereits angekündigt, dass er "je nach Begründung der Schiedskommission" auch den Weg zum Verwaltungs- bzw. Verfassungsgerichtshof nicht scheue.

Zwei Kandidaten und eine Kandidatin im Dreiervorschlag
In den Dreiervorschlag wurden der Montanist und Werkstoffwissenschafter Ewald Werner, die Gehirnforscherin Christa Neuper und der Rechtshistoriker und derzeitige Vizerektor Martin Polaschek aufgenommen. Joseph Marko und die ehemalige Vizerektorin Ada Pellert kamen nicht zum Zug.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.