Ex-Kanzler klagt Falschmeldung. Peter Westenthaler bringt Causa in ORF-Stiftungsrat.
Eine peinliche Falschmeldung des „Standard“ lässt derzeit die Wogen hochgehen: Das selbsternannte Qualitätsblatt dichtete Ex-Kanzler Sebastian Kurz am Donnerstag in einem Online-Artikel Verbindungen mit dem verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein an.
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Glatte Fake News
Der Titel: „Epstein-Mails: Trump-Berater vermittelte Treffen zwischen Kurz und Epstein.“ Das Problem: Der „Standard“-Bericht entpuppte sich als glatte Fake News. Die Chats zwischen Epstein und Ex-Trump-Berater Steven Bannon waren von einem übereifrigen Redakteur falsch zugeordnet und interpretiert worden.
Kurz dementierte die Meldung umgehend: „Der Standard hat heute Früh die Falschmeldung verbreitet, dass es im Jahr 2018 die Bemühungen für ein Treffen zwischen Epstein und mir gegeben haben soll. Das ist frei erfunden. Ich habe mittlerweile rechtliche Schritte eingeleitet.“ Nach der Klagsandrohung änderte „Der Standard“ den Artikel komplett und machte eine 180-Grad-Kehrtwendung.
Ein rechtliches Nachspiel
Die Fake-News-Meldung hat für den „Standard“ jetzt nicht nur ein rechtliches Nachspiel, Sebastian Kurz will gegen die Falschmeldung klagen. Besonders pikant: Ausgerechnet „Der Standard“ gibt in Schulen derzeit Workshops gegen Fake News - gemeinsam mit dem ORF!
"Hat im Klassenzimmer nichts verloren"
„Nach der groben Falschmeldung des Standard bezüglich Epstein/Kurz ist das Fass endgültig übergelaufen. Ein Medium, das derartige Fehler produziert, hat im Klassenzimmer nichts verloren. Das Medienkompetenz-Projekt von ORF und „Der Standard“ muss daher sofort gestoppt werden“, so der Wiener FPÖ-Mediensprecher Lukas Brucker.
Westenthaler will Stiftungsrat einschalten
ORF-Stiftungsrat Peter Westenthaler wird die Causa in den nächsten Stiftungsrat bringen: „Diese Kooperation gehört sofort beendet. Dass ausgerechnet „Der Standard“ Workshops gegen Fake News macht, ist angesichts dieser Falschmeldung über Sebastian Kurz eine besondere Chuzpe.“