Türkis-Blau

Schelling wird nicht mehr Finanzminister

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ÖVP-Mann teilt mit, dass er für den Posten nicht mehr zur Verfügung steht.

Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) wird der nächsten Regierung nicht mehr angehören. "Ich habe heute die Entscheidung getroffen, der nächsten Bundesregierung nicht mehr als Finanzminister zur Verfügung zu stehen", sagte Schelling Donnerstag via OTS. Mit seinem Abgang war gerechnet worden, seit die EVP Schelling nicht für den Eurogruppen-Chef nominiert hat.

Schelling hatte eigentlich angekündigt, für eine schwarz-blaue Koalition nicht zur Verfügung zu stehen. Im Oktober hatte er dann aber mit einem Verbleib im Finanzministerium geliebäugelt und sich als Kandidat für den Chef-Finanzminister der Eurogruppe ins Spiel gebracht. Die Europäische Volkspartei hatte am Mittwoch allerdings offiziell darauf verzichtet, einen eigenen Kandidaten für diesen Posten ins Rennen zu schicken, womit auch Schelling aus dem Spiel war.

Rückzug aus Politik

Am Donnerstagnachmittag kündigte Schelling nun seinen Rückzug aus der Politik an. "Meine Amtsgeschäfte werde ich selbstverständlich bis zur Bildung der neuen Regierung weiterführen", so der Finanzminister in einer Aussendung. Und: "Die Gründe für meine Entscheidung sind vielfältig: Ich möchte aber meinen sachlichen Stil beibehalten und daher meine Entscheidung nicht weiter kommentieren."

Seine Kandidatur für die Eurogruppe habe er aufgrund der ungeklärten innenpolitischen Situation in Österreich und wegen der Entscheidung der EVP, keinen Kandidaten ins Rennen zu schicken, zurückgezogen. Außerdem werde er keine der in den Medien kolportierten Angebote wie z.B. die Nationalbank oder andere öffentliche Ämter auf Bundesebene annehmen: "Ich ziehe mich zur Gänze aus der Politik zurück und werde mich nach einer Zeit der Ruhe neuen Aufgaben widmen."

Positive Bilanz

Über seine Zeit im Finanzministerium zog Schelling eine "Erfolgsbilanz": Er habe die finale Lösung des Kapitels Heta, die Wiederherstellung der Reputation des Finanzmarktes Österreich, eine Steuerreform und einen Budgetpfad, der trotz größten Herausforderungen eingehalten werden konnte, erreicht, so Schellling. Seinem Nachfolger oder seiner Nachfolgerin wünsche er alles Gute.
 

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