Andreas Schieder

Interview auf oe24.TV

Schieder: "So will ich Wien-Chef werden"

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Am 24. November werden die Kandidaturen von Schieder und Ludwig im SP-Präsidium fixiert.

Mittwochmittag ver­sendete SP-Klubchef Andreas Schieder an alle Wiener SPÖ-Delegierten eine E-Mail, in der er erklärte, dass er am 27. Jänner für den Job des ­Wiener SPÖ-Vorsitzenden, also für die Nachfolge von Michael Häupl, kandidieren werde. Beim SPÖ-Präsidium und Vorstand am 24. November werden damit Schieder und der bisherige Favorit für die Häupl-Nachfolge, Wohnbaustadtrat Michael Ludwig, offiziell ihre Kandidaturen einbringen. Damit dürfte es am 27. Jänner zu einer Kampfabstimmung zwischen den beiden Roten beim SP-Parteitag kommen.

Königsmacherin Renate Brauner und 
Harry Kopietz

Am Montag um 21 Uhr fiel in der Pizzeria La Fornace in Wien-Margareten ­jedenfalls die Entscheidung. Die Stadträtinnen Renate Brauner und Sandra Frauenberger überzeugten dort Schieder, die Karten bereits jetzt auf den Tisch zu legen und gegen Ludwig anzutreten.

Der „Pragmatiker“ Ludwig hat freilich gewichtige Unterstützer – von Nationalratspräsidentin Doris Bures bis AK-Präsident Rudolf Kaske – hinter sich. SPÖ-Insider glaubten bis Montag, dass Ludwig rund „70 Prozent der Delegierten am Parteitag hinter sich“ hätte. Aber just aus Ludwigs Heimatbezirk Wien-Floridsdorf melden sich jetzt SP-Landtagsprä­sident Harry Kopietz und ­Bezirksvizechefin Susanne Bluma in ÖSTERREICH für Schieder zu Wort. Er sei ein „sehr geeigneter Kandidat“, der „alles repräsentiert, was wir jetzt brauchen“.

Isabelle Daniel

Schieder auf oe24.TV: Wien als Gegengewicht zu Schwarz-Blau

oe24.TV: Herr Schieder, Sie haben eine politische Bombe platzen lassen, indem Sie gesagt haben, Sie treten gegen Michael Ludwig um die Nachfolge von Michael Häupl als Wiener Bürgermeister an. Gehen Sie damit nicht ein großes Risiko ein?

Andreas Schieder: Nein, die Nachfolge von Michael Häupl ist ja nicht nur die Frage der Nachfolge von Michael Häupl, sondern wir stehen vor einer politischen Wende in Österreich – es kommt Schwarz-Blau im Bund, und viele Errungenschaften, die gut sind für unser Land, werden infrage gestellt. Und wir haben im Wahlkampf Sebastian Kurz gehört, wie er auf Wien losgegangen ist. Daher muss man sich als Sozialdemokrat entscheiden, wo ist jetzt der beste Ort, das einzubringen, was für den sozialen Zusammenhalt in unserem Land das Beste ist, und ich denke, die Wiener SPÖ und das Wiener Rathaus sind für mich der richtige Ort.

oe24.TV: Sind Sie der Wunschkandidat von Michael Häupl, hat er mit Ihnen über die Kandidatur geredet?

Schieder: Ja, ich habe mit ihm telefoniert und gesprochen, mich auch mit ihm getroffen. Mich verbindet seit vielen Jahren ein sehr gutes Verhältnis mit Michael Häupl.

oe24.TV: Das Schieder-Lager gegen das Ludwig-Lager in der Wiener SPÖ, das wird doch ein Titanen-Crash?

Schieder: Das glaube ich nicht. Es ist unsere Chance und unsere Verpflichtung, aus dieser Nachfolgefrage einen Prozess zu machen, in dem wir das Beste für SPÖ entwickeln. Da geht es nicht um Kampkandidaturen oder Titanenkämpfe.

oe24.TV: Aber es gibt zwei Kandidaten.

Schieder: Ja, die wird es geben, und die werden nicht in aller Härte, sondern in aller Freundschaft gegenaeinander antreten. Und wir werden nachher eine geeinte Wiener SPÖ haben.

Video zum Thema: Schieder kandidiert für Häupl-Nachfolge
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