ORF im Schussfeld

Schmied: Kritik am Wahlkampf-Niveau

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Niveau der politischen Diskussionen sei zu "tief" und TV-Duelle "überinszeniert".

Kulturministerin Claudia Schmied (SPÖ) ist stolz darauf, dass es ihr seit 2008 gelungen ist, die Bundeskulturbudgets von 402 Mio. Euro auf 442 Mio. Euro zu steigern. "Das ist in einer Phase der Kürzungen schon eine Leistung. Aber natürlich müssen in der nächsten Legislaturperiode die Kulturausgaben erhöht werden, sonst leidet die Qualität", erklärte sie laut Vorabmeldung in der neuen Ausgabe des Nachrichtenmagazins "profil".

"Tief"
In dem Interview kritisiert Schmied auch die Form des Wahlkampfs und das gegenwärtige Niveau der politischen Diskussionen: Es sei derart "tief, dass ich ganz froh bin, wenn Kunst und Kultur davon unberührt bleiben. Wenn in einer TV-Debatte wie jener zwischen Faymann und Glawischnig kein bildungspolitisches Thema behandelt wird, dann wird klar, wo wir uns derzeit intellektuell bewegen." Es sei "im Interesse des kulturellen Niveaus vielleicht sogar ganz gut, wenn dieser Themenblock außen vor bleibt".

Die Art, "wie insbesondere die Fernsehkanäle politische Debatten inzwischen in Permanenz inszenieren", sieht Schmied "nicht als Gewinn für die Politik". Es würden "Zwangsapplaus und Lichteffekte" regieren. Der "überinszenierte Schlagabtausch" stelle nur noch "das Beschäftigungsprogramm eines In-Zirkels dar - von den Meinungsforschern über die Politikwissenschafter bis zu den TV-Moderatoren", fürchtet Schmied, dass das öffentliche Interesse an der Politik dadurch eher schwindet als steigt.

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