Aktion am Montag

Lehrer machen gegen Schmied-Pläne mobil

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Der "heiße Schulherbst" startet am Montag mit Betriebsstellenversammlungen der Pädagogen.

Es kracht wieder im Schulgebälk. An den 600 berufsbildenden höheren Schulen des Landes macht man ab Montag mobil. In Dienststellen-Versammlungen wollen die Lehrer auf Missstände aufmerksam machen, etwa mangelnde pädagogische Unterstützung: So würden etwa auf einen Schulpsychologen 10.000 Kinder kommen.

Die Montags-Aktion läutet aber auch den prophezeiten „heißen Herbst“ ein – den Kampf ums Dienstrecht.

"Massive Kürzungen“
"Wir haben den Verdacht, dass es extreme Grauslichkeiten enthalten wird“, sagte AHS-Lehrervertreterin Eva Scholik. Dabei ist man sich grundsätzlich einig: Junglehrer sollen höhere Einstiegsgehälter, Althasen kleinere Gagen erhalten.

Allerdings will Ministerin Claudia Schmied im Hinblick auf mehr Ganztagsschulen den Jungpädagogen auch mehr Unterrichtsstunden aufbrummen, befürchtet die Gewerkschaft – und mauert: „Warum sollen die Lehrer das gratis machen?“, so Gewerkschafter Walter Riegler. Er fordert mehr Personal bei gleichbleibender Unterrichtsverpflichtung „oder eine ordentliche Dotierung. Ich fürchte aber massive Kürzungen.“

Das sei leistbar, heißt es. „Bald gehen viele Lehrer in Ruhestand. Da gibt es budgetäre Manövriermasse“, meint BMHS-Gewerkschafter Jürgen Rainer. Zudem würden die jüngsten Einschnitte 152 Millionen Euro jährlich einsparen, die auch zur Verfügung stünden.

Warten auf November
Schmied will nicht jetzt verhandeln, sondern die Personalvertretungswahlen Ende November abwarten. Das schürt den Zorn der VP-nahen Standesvertreter: „Die Zeit drängt. Ich sehe nicht ein, warum Schmied ihre Vertreter schützt“, meint Rainer.

Zu wenig Junglehrer
Ein „absolutes Debakel“ fürchtet Riegler beim drohenden Lehrermangel: Es gebe nicht einmal halb so viele Neuzugänge wie Abgänge. Jetzt gebe es sogar einen Schmied-Erlass, in den pädagogischen Hochschulen auch Bewerber aufzunehmen, die keinerlei Qualifikation hätten.

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