Umstrittenes Zitat

Shitstorm nach Hymnen-Posting von Strache

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Der FPÖ-Chef postete eine Strophe der Kernstock-Hymne. Jene, die auch im Ständestaat verwendet wurde.

Erst am Montag sorgte der FPÖ-Chef Heinz Christian Strache für Aufsehen, als er in einer Pressekonferenz erklärte, er halte einen Bürgerkrieg in Österreich für „nicht unwahrscheinlich“. Zwei Tage später tappt er erneut in ein Fettnäpfchen. Anlässlich des österreichischen Nationalfeiertags postete er auf Facebook die erste Strophe aus der Kernstock-Hymne. Er bezeichnete sie als Hymne der 1. Republik.

Der Post brachte dem Freiheitlichen viel Kritik auf Facebook und auf Twitter ein. Die TV-Journalistin Corinna Milborn verwies etwa darauf, dass diese Hymne auch jene des austrofaschistischen Ständestaats gewesen sei. Zudem hat der Autor der Hymne, Ottokar Kernstock, drei Jahre nach ihr den Text für das Hakenkreuzlied geschrieben, welches von der NSDAP stolz verwendet wurde.

Kernstock war ein radikaler Deutschnationaler

Milborn schreibt zudem auf Facebook, dass Kernstock ein radikaler Deutschnationaler und Mitglied der schlagenden Sängerschaft Gothia war. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden Straßen und Plätze, die nach Kernstock benannt wurden mehrheitlich umbenannt. „Die Kernstockhymne geriet außerhalb deutschnationaler Kreise in Vergessenheit. Bis sie der Parteichef der FPÖ heute ausgegraben hat“, so die Journalistin auf Facebook.

Konter

Einem kritischen User antwortete Strache unter seinem Posting: „1934 wurde die 1. Republik durch den austrofaschistischen Ständestaat weggeputscht. Die Kernstock-Hymne wurde bereits 1929 eingeführt. Die Freisinnigen (Vorgänger der FPÖ) kämpften bis zum Ende im Jahr 1934 für die Erhaltung der Demokratie und die erste Republik!“

Trotz Erklärungsversuche scheinen viele diesen Post kritisch zu sehen.

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