Nehammer schwört seine ÖVP jetzt auf das ultimative Match »gegen rechtsextremen Kickl« ein und will so im Herbst Erster werden
Der Plan. Bereits am Wahlabend waren sich ÖVP-Kanzler Karl Nehammer und die Seinen einig, dass die "ÖVP bei der Nationalratswahl wieder echte Chancen auf Platz 1" habe. Der Hintergrund des plötzlichen Optimismus: Die ÖVP lag bei der EU-Wahl nicht einmal ein Prozent hinter der FPÖ. Damit könne die ÖVP jetzt auch "real das Duell gegen Herbert Kickl starten", sagt ein VP-Stratege.
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Genau über diesen Plan brütete Montagfrüh im Kanzleramt bereits Nehammer mit seinen engsten Vertrauten.
- Dabei wolle die ÖVP die Schärfe gegen die FPÖ beibehalten. Übersetzt: FPÖ-Chef Kickl solle weiterhin "konsequent als rechtsextrem" bezeichnet werden.
- Zudem solle auch im Nationalratswahlkampf permanent die "Kreml-Connection der Blauen in Erinnerung gerufen werden".
- Und: Im ab jetzt beginnenden Nationalratswahlkampf solle als Losung ausgegeben werden: "Der Kanzler der Mitte gegen das Sicherheitsrisiko."
Landeshauptleute sollen in Ring steigen
Die Rollen. Das Duell soll nicht nur Nehammer ausfechten. Montag wurde auch ausgemacht, dass mehrere Landeshauptleute in den Wahlkampfring steigen und Kickl ins Visier nehmen sollen.
Kickl selbst stellt sich bereits seit längerer Zeit darauf ein, dass die Angriffe auf ihn zunehmen würden - nachdem die FPÖ in den vergangenen Jahren die Rolle des Angreifers de facto allein besetzt hatte.
Rote wollen Dreikampf. Die SPÖ - die in den vergangenen Monaten dem Kampf zwischen ÖVP und FPÖ eher passiv zuschaute - will nach der EU-Wahl jetzt einen Dreikampf ausrufen. SP-Chef Andreas Babler erklärt, dass er ja nur knapp hinter der ÖVP liege. Na dann.