Strache nutzt Shitstorms aus, um blaue Inhalte zu verbreiten.
Ungeschickte Fehltritte? Von wegen. Kaum ein Politiker versteht es besser, einen Shitstorm in Gold zu verwandeln, als Heinz-Christian Strache. Regelmäßig schockiert der FPÖ-Chef mit Facebook-Postings (s. u.) – darunter auch antisemitische Karikaturen oder jüngst das Haider-Mordkomplott-Posting. Dafür erntet er regelrechte Entrüstungsstürme online. Doch Wählerstimmen verliert Strache dadurch nie – ganz im Gegenteil: Er gewinnt immer.
Klar ist: Zufällig geschieht auf Straches Facebook-Seite nichts, erklärt Social-Media-Experte Stefan Schmertzing von der Kommunikationsagentur „Wunderknaben“:
Etwa die Hälfte der Inhalte stammt von Strache selbst
- Sein Profil wird von 8 bis 22 Uhr von sechs Mitarbeitern im Rad betreut.
- Außer Strache selbst – von ihm stammen rund 50 % der Inhalte, heißt es aus seinem Büro – kümmern sich zwei Profis um die Inhalte.
- So läuft es ab: Strache verfasst einen Post, „der emotional in seine Richtung geht“, erklärt Schmertzing. Das erzeugt einen Shitstorm, und die entstandene Aufmerksamkeit nutzt Strache aus. Er löscht den Eintrag und verfasst einen neuen – mit dem Inhalt, den er eigentlich kommunizieren will.