Bei EU-Behörde

So viel casht Rendi-Wagner in ihrem neuen Top-Job

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Die ehemalige Gesundheitsministerin und Ex-SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner wird Direktorin der EU-Gesundheitsbehörde ECDC. 

Sie wurde vom Verwaltungsrat der Organisation für die nächste fünfjährige Amtszeit gewählt, teilte die Agentur mit Sitz in Stockholm am Mittwoch mit. Die Medizinerin folgt der deutschen ECDC-Direktorin Andrea Ammon nach. Vor dem Amtsantritt muss Rendi-Wagner nur noch eine Erklärung vor dem EU-Parlament abgeben und sich den Fragen der Abgeordneten stellen.

 "Ich fühle mich zutiefst geehrt und bin dem Verwaltungsrat dankbar, dass er mir die Rolle des Direktors des ECDC anvertraut hat", sagte Rendi-Wagner nach der Nominierung am Dienstagabend laut einer Aussendung des ECDC. "Ich freue mich darauf, diese Position nach der Anhörung im Ausschuss für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit des Europäischen Parlaments zu übernehmen." 

Top-Gehalt

Mit dem Chefposten verbunden ist  ein EU-Gehalt in der Besoldungsgruppe AD 14. Das monatliche Grundgehalt dafür beträgt mindestens 16.292 Euro - das Jahresgehalt soll damit mindestens 224.000 Euro ausmachen.

Das Grundgehalt ist von nationalen Steuern befreit, unterliegt aber einer Steuer zugunsten der Union. Es erhöht sich noch um bestimmte Zulagen. 

Gesundheits-Expertin

Das in Stockholm ansässige Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (European Centre for Disease Prevention and Control/ECDC) ist maßgeblich für die Vorbeugung von und den Kampf gegen Infektionskrankheiten in der EU verantwortlich und spielte nicht zuletzt bei der Bekämpfung der Covid-19-Pandemie eine zentrale Rolle, betonte das Gesundheitsministerium in einer Aussendung. Gesundheits- und Außenministerium hatten Rendi-Wagners Kandidatur in den vergangenen Monaten aktiv unterstützt. Die Wiener Epidemiologin setzte sich in der Endauswahl gegen drei weitere Bewerberinnen und Bewerber durch.

 Rendi-Wagner hatte nach ihrem Medizinstudium fast zehn Jahre lang im Bereich Tropenmedizin und Infektionskrankheiten gearbeitet. Von 2011 bis 2017 war sie Generaldirektorin für öffentliche Gesundheit. In dieser Zeit war sie bereits sechs Jahre im Verwaltungsrat der ECDC tätig und auch Mitglied im Ständigen Ausschuss des Europabüros der Weltgesundheitsorganisation WHO. Von März bis Dezember 2017 fungierte Rendi-Wagner unter Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) als Gesundheits- und Frauenministerin, von November 2018 bis Juni 2023 war sie seine Nachfolgerin als SPÖ-Bundesparteivorsitzende. Derzeit ist sie laut ECDC an der MedUni Wien beschäftigt.

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