6.500 neue „Zivis“ fix

So wird der neue Zivildienst

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Ersatzmodell für Zivildienst: Die Eckpunkte sind fix, besonders das Rote Kreuz ist aber skeptisch.

Fällt am 20. Jänner die Wehrpflicht, soll der Zivildienst durch das „freiwillige, bezahlte soziale Jahr“ ersetzt werden. Das Konzept hätte bereits im September stehen sollen – doch die Gespräche von Sozialminister Rudolf Hundstorfer mit den Hilfsorganisationen sind schwierig. Besonders das Rote Kreuz befürchtet, künftig zu wenig Personal zu bekommen. Am 15. November ist ein neuer Gipfel geplant – die Eckpunkte hat ÖSTERREICH recherchiert:

6.500 „neue Zivis“. Als Gehalt soll es 1.386 Euro brutto pro Monat, 14 Mal im Jahr geben. Jeder über 18 kann mitmachen, nicht aber Pensionisten. Hundstorfer rechnet, dass man mit 6.500 Personen auskommt. Kosten: rund 126 Millionen – derzeit kosten die Zivis 90 Millionen.

„Echte“ Freiwillige. Die Caritas hatte kritisiert, dass mit der Bezahlung der Gedanke der Freiwilligkeit zu kurz kommt. Deshalb sollen zwei weitere Säulen gestärkt werden: ein „echtes“ freiwilliges soziales Jahr, für das es nur ein Taschengeld gibt. Und generell das freiwillige Engagement. „Das soll durch aktive Bewerbung, Unterstützung der Freiwilligen-Koordinatoren, Supervision und Coaching geschehen“, so Caritas-General Bernd Wachter zu ÖSTERREICH.

Rotes Kreuz skeptisch: „Wo ist der Plan B?“

Ausbildung. Dem Roten Kreuz war wichtig, dass es auch eine Ausbildung gibt. Rot-Kreuz-General Werner Kerschbaum: „Das ist jetzt drinnen: Wer ins soziale Jahr geht, kann eine sechswöchige Ausbildung zum Rettungssanitäter oder zur Heimhilfe machen.“

Während sich die Caritas mit dem Plänen einigermaßen zufrieden zeigt, ist das Rote Kreuz immer noch skeptisch: „Es gibt keinen Plan B, für den Fall, dass sich nicht genug Freiwillige melden“, kritisiert Kerschbaum.

Debora Knob

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