Forderung nach progressiver Millionärssteuer mit Höchstsatz von 80 Prozent - Jeder Mensch soll ab dem 18. Geburtstag Anspruch auf staatlich finanzierten Wohnraum haben.
Wien. Die Sozialistische Jugend hat einen neuen Vorsitzenden. Paul Stich ist am heutigen Samstag beim 38. Verbandstag der SJ mit 87,64 Prozent der Stimmen zum Nachfolger von Julia Herr gewählt worden, die ihr Amt nach sechs Jahren abgab. Wie die SJ in einer Aussendung weiter mittelte, wurden auch inhaltliche Positionierungen beschlossen, etwa die Forderung nach einer progressiven Millionärssteuer.
"Jeder Milliardär ist ein Versagen der Politik", sagte Stich in seiner Antrittsrede. Wenn Amazon-Chef Jeff Bezos in einer Minute mehr Geld mache als ein Amazon-Paketlieferant in einem Jahr, "dann ist das nichts anderes als eine Enteignung der arbeitenden Menschen".
"Wir fordern eine progressive Millionärssteuer, mit einem Höchststeuersatz von 80 Prozent ab einem Vermögen von zwei Milliarden Euro", so Stich. "Weitergedacht bedeutet das aber auch, dass wir endlich große Erbschaften besteuern müssen. Deswegen wollen wir eine progressive Erbschaftssteuer mit einem Höchststeuersatz von 100 Prozent auf alles, was über eine Milliarde geht."
Das Geld solle so investiert werden, dass jeder junge Mensch etwas davon habe, nannte Stich konkret das Thema Wohnbau. Jeder junge Mensch solle ab dem 18. Geburtstag einen Anspruch auf staatlich finanzierten Wohnraum haben, "bei dem nur die laufenden Kosten zur Erhaltung zu zahlen sind. Die Unabhängigkeit junger Menschen darf nicht länger von der Geldbörse der Eltern abhängen."